Game Boy Land

16. April 2006, Seppatoni
1992 spendierte Konami dem Bugs Bunny-Nachwuchs von Steven Spielberg den ersten Videospiele-Auftritt, auch der Game Boy wurde von den durchgeknallten Cartoon-Figuren nicht verschont. Die Story: Bubsy Bunny träumt von einer erfolgreichen Schauspiel-Karriere. Als sie ihren Freunden vorschwärmt, das Studium zu absolvieren, trauen diese der ganzen Sache nicht so recht. So beschliessen Hampton, Plucky Duck und Buster Bunny die vorlaute Hasendame zu begleiten.

Das Abenteuer findet in klassischer Jump n’Run-Manier statt. Durch 4 grosse Welten darf fleissig gehüpft und gerannt werden. Unter anderem führt euch der Weg durch miefige Kanalisationen, fahrende Züge und dichte, furchteinflössende Wälder. Verschiedene, teils auch aus der Trickserie bekannte Widersacher machen euch dabei das Leben schwer. Spuckende Kuchen, hinterlistig Mäuse oder umherspringende Hummer schmücken unter anderem die Gegnerpalette. Am Ende einer Welt wartet zudem jeweils ein Endgegner auf ordentlich Prügel. Ihr könnt den fiesen Schurken via Sprüngen auf den Kopf oder mit vitaminhaltigen Wurfgeschossen Paroli bieten. Je nach Spielfigur – die ihr über das Pausenmenü wechseln könnt – habt ihr dabei andere Munition zur Verfügung. Buster schmeisst mit Karotten in hohem Bogen um sich, Placky schmettert Ananasse auf den Boden und Hampton lässt eine Melone am Grund entlang kugeln. Die Früchte stehen allerdings nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung, in den zahlreichen Item-Blöcken finden sich aber immer wieder weitere Exemplare. Auch energieauffrischende Herzchen, unverwundbar machende Münzen und Herzcontainer, die eure Lebensleiste um ein Herz erweitern, gibt es in den Behältern zu finden.

Weiters liegen in den Welten überall Diamanten herum, die ihr fleissig sammeln solltet. In einigen Röhren verstecken sich witzige Bonusspiele, die euch unter anderem den Lebensvorrat aufstocken lassen. Neben einem Wettrennen gegen bekannte Cartoon-Figuren, gibt es auch ein „Hau den Monty“-Spielchen. Allerdings wären die 3 Hauptfiguren ohne die Unterstützung weiterer Tiny Toon-Stars ganz schön aufgeschmissen. So muss beispielsweise Dizzy als Unterstützung gewonnen werden, damit er für euch einen Tunnel unter dem Berg hindurch graben kann, Stinktierdame Fifi hingegen schafft mit ihrem „Parfüm“ den Weg versperrende Bäume aus dem Weg. Allerdings verlangen alle Freunde eine kleine Gegenleistung, oftmals in Form eines kleinen Spielchens.

Im Hintergrund werdet ihr stets von passenden und gut komponierten Musikstücken begleitet, welche teils eine abgewandelte Version des Tiny Toon-Titelthemas darstellen. Auch die Soundeffekte fügen sich optimal ins Geschehen ein und unterstützen die jeweiligen Aktionen perfekt. Von der Grafik gibt ebenfalls nur Positives zu berichten. Die Sprites sind wunderbar animiert und ebenso wie der Hintergrund sehr detailliert und kommen der Cartoon-Vorlage sehr nahe. Für das richtige Cartoon-Flair sorgen zudem auch zahlreiche kleine Gags.

Die Steuerung lässt wenige Wünsche offen: Die Protagonisten steuern sich in jeder Situation einwandfrei, hätten sich aber ruhig etwas schneller bewegen dürfen. Eine Prise Abwechslung hätte dem Gameplay zudem trotz 3 spielbarer Figuren nicht geschadet, zudem vermisst man neue Elemente: Alles ist in irgend einer Form in anderen Titeln schon mal da gewesen. 4 Welten sind zudem auch nicht gerade gigantisch, halten aber dank ihres relativ grossen Umfangs immerhin für einige Zeit bei Laune.

Tiny Toons Adventures ist ein äusserst gut gelungenes Jump n’Run, das sowohl technisch wie auch spielerisch zu überzeugen vermag. Trotz spärlichem Umfang und Innovationsarmut ist das Spiel nicht nur für Fans der Serie interessant, sondern vermag auch Game Boy-Zocker zu unterhalten, welche nicht viel mit Spielbergs Zeichentrick-Tieren zu tun haben.

Wertung

7,5/10

Genre: Jump n’Run
Spieler: 1
Entwickler: Konami
Publisher: Konami
Erscheinungsjahr: 1992
Schwierigkeitsgrad: normal

Seppatoni
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Mylok
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