Wario Land: Super Mario Land 3

5. Dezember 2005, Mylok
„Unglaublich!“, wird damals vielleicht der ein oder andere gesagt haben und unverständlich den Kopf geschüttelt haben. Ziert die Spieleverpackung doch ein breiter Schriftzug auf dem zu lesen ist „Wario Land“. Zwar kann man Dank des Untertitels das Spiel wieder der „Super Mario Land“-Reihe zuordnen, doch was soll der Name Wario auf dem Cover? Und dann fehlt da noch jede Spur des Super-Klempners auf der Vorderseite! Doch das hat alles seinen Grund… und der heißt Wario! Denn im dritten Teil der legendären „Super Mario Land“-Reihe schlüpft ihr in die Rolle von Marios Erzfeind (Nr.2, neben Bowser natürlich).

Nachdem sein Plan, in Super Mario Land 2 Mario’s Schloss zu übernehmen, gescheitert war, muss sich Wario weiter nach einem eigenen zu Hause umsehen. Doch dazu braucht es erst mal ne gehörige Menge Kies. Da kommt ihm eine dicker Piratenschatz gerade richtig. Und genau diese üblen Seeräuber haben zudem noch Mario eine goldene Prinzessin Toadstool-Statue gestohlen. Wer würde beim Gedanken an diese Reichtümer nicht auch große Augen bekommen?

Nun ja, einen großen Körper hat Wario auf jeden Fall schon mal! Im Gegensatz zu den Vorgängern ist eure Spielfigur nämlich um einiges angewachsen. Der gigantische Wario ist kein Vergleich zu dem fummeligen Mario aus Super Mario Land. Wer aussieht wie ein Bär, der muss auch entsprechende Kräfte haben! Richtig, Warios Standardangriff – dem Rippentriller – kann kaum ein Pirat widerstehen. Alternativ lassen sich die Gegner auch rösten, denn mit Hilfe eines Drachen-Pott wird Wario zum wandelnden Flammenwerfer. Jet-Pott (zum Fliegen) und Stier-Pott (nochmals stärkerer Wario) runden die Power Ups ab. Da aber auch Bösewichte mal klein waren und sind, ist Wario am Anfang ein kleiner Pimpf. Erst durch aufgesammelten Knoblauch wird er zum normalen Wario (vergleichbar mit Marios Pilzen). Eine weitere Knoblauchzehe setzt Wario den Stierhelm auf. Der aus den Mario-Spielen bekannte Stern verleiht zudem auch Wario Unverwundbarkeit.

Auf seiner Reise über die Pirateninsel begegnet der Wüstling den wunderlichsten Kreaturen. Von Bucket Hat über Pinwheel bis hin zu Penkoon reicht die verrückte Namensgebung der Gegner. Die Pirateninsel bietet ihnen dabei in den unterschiedlichsten Welten Unterschlupf: Neben einem Eisberg, der vor der Küste treibt und nur durch einen Geheimweg zugänglich ist, kämpft ihr euch auch noch durch ein Piratenschiff, eine brodelnde Lavaschlucht, einen dichten Wald sowie einen Berg. Den Abschluss bildet das Syrup Castle, das Hauptquartier der Piraten. Und das legt Wario ganz seinem Stil entsprechend Stück für Stück in Trümmern. In den Levels platzierte Totenschädel lassen euch für einen Obolus von 10 Münzen bei einem Lebensverlust wieder an der selben stelle Starten. Auch das passieren des Zieltores muss in den meisten Welten erst mit 10 Goldstücken finanziert werden.

Am Ende eines Levels könnt ihr euch durch Bonusspielchen einen ordentlichen Batzen dazuverdienen. Ihr dürft euch bis zu 3x zwischen 2 Behältern entscheiden – ein Geldsack verdoppelt den gesammelten Betrag, ein Gewicht zerschmettert die Summe zur Hälfte. Weiters könnt ihr auch in einem weiteren Minigame Leben erhaschen. Mittels gut getimten Würfen müssen Bomben auf Gegner geschmissen, die – je nach Schwierigkeitsgrad – langsamer oder schneller daherrennen.

Wie ihr vielleicht bis jetzt bereits rausgelesen habt, steht Wario Land in kaum einem Punkt seinen Vorgängern nach. Abgefahrene Feinde, abwechslungsreiche Levels und eine komplexe Weltkarte sorgen für lang anhaltenden Dauerspass. Das Ganze wird verpackt von eine wunderschönen Grafik und einer eingängigen Musikuntermalung. Wario lässt sich perfekt steuern, so dass ihr alle an euch gestellten Aufgaben spätestens nach einigen Versuchen meistern solltet. Wer den Titel einfach schnell durchgespielt, der hat bei weitem noch nicht alles gesehen. Ingesamt 15 Schätze sind in den Levels versteckt, und warten darauf, von euch gefunden zu werden. Hinzu kommen diverse geheime Passagen die zu neuen Bereichen der Inselkarte führen. Wem das noch nicht reicht, der macht sich auf, um Wario zu größtmöglichem Reichtum zu führen. Denn am Ende des Spiels wird abgerechnet: Je nachdem wie viel Geld ihr während eures Abenteuers gescheffelt habt, winkt euch als Belohnung für die Mühen ein entsprechend grosses Haus. Wer die Münzen ignoriert, der muss mit einem billigen Holzhüttchen vorlieb nehmen, sammelfreudige Spieler können sich hingegen auf ein prachtvolles Schloss freuen. Mehrere Verschiedene Abspänne gibt es also zu entdecken.

Wie die beiden Vorgänger ist auch Wario Land ein Fall für jede Spielesammlung. Nintendos Jump n’Runs gehören zum Besten was das Genre hergibt, da macht dieses Werk keine Ausnahme. Auch fanatische Mario-Anhänger gewinnen den gewitzten Knollennasenträger Wario in kürzester Zeit lieb und legen den Game Boy solange nicht aus der Hand, bis Wario die gesamten Piratenschätze an sich gerissen hat.

Wertung

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9/10

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Genre: Jump n’Run
Spieler: 1
Entwickler: Nintendo R&D1
Publisher: Nintendo
Erscheinungsjahr: 1994
Schwierigkeitsgrad: mittel
Bemerkung: Batteriespeicher

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Kommentare


Mylok
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Ich glaube ich habe kein anderes Jump’n Run so exzessiv wie Warios erstes Game Boy Abenteuer! Sämtliche Grafiken kann ich nachzeichnen, die witzigen Melodien kenn ich auswendig und auch die unzähligen Geheimnisse such ich mit verbundenen Augen auf. Da möchte man fast meinen das Spiel sollte mir keinen Spaß mehr machen, ist aber nicht so. Die genialen Levels begeistern mich immer wieder aufs Neue auch wenn ich sie schon zig-mal gesehen habe! So muss ein Spiel sein!


Jumpman
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Als ich 1995 das erste mal Wario Land durchgespielt habe, habe ich mich schon darauf gefreut Warios Schloss zu sehen. Ich musste allerdings bald ernüchtert feststellen, dass die von mir gesammelten Münzen und Schätze nur für ein mickriges Baumhaus reichen. Von da an habe ich voller Ehrgeiz, jede Münze gesammelt und jeden noch so gut versteckten Schatz aufgestöbert, bis es endlich für das Heißersehnte Schloss reichte. Das Spiel weckt aber nicht nur den Sammlertrieb in mir, sondern gefällt auch durch sein sehr gutes Leveldesign und die wirklich schöne Grafik. Für mich persönlich ist Wario Land das beste Game Boy Jump n Run überhaupt, da es wirklich Wochenlangen Spaß garantiert und auch nach mehrmaligen durchspielen nicht langweilig wird.


Dani
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Nachdem sich die Serie Super Mario Land von Titel zu Titel stetig steigerte, sollte Wario Land ihren Zenit darstellen. Mal abgesehen davon, dass es für damalige Verhältnise recht ungewöhnlich war einen Antagonisten wie Wario zu spielen, glänzte das Spiel mit vielen Levels, die mit Geheminissen nur so vollgestopft waren. Manche Stages veränderten sich sogar mit dem Fortschritt im Spiel: plötzlich z.B. war ein Wald überflutet und man konnte in den ehemals tödlichen Untergrund tauchen um Münzen oder einen der gut versteckten Schätze zu sammeln. Das macht Wario Land ungemein motivierend, sodass man immer wieder Lust hat es in den Schacht des Handhelds zu schieben und auf Münzjagd zu gehen. Zwar ist auch Wario Land stellenweise noch viel zu leicht, erreicht bezüglich dieses Niveaus aber niemals seinen Vorgänger. Wario Land stellt auch heute noch den Höhepunkt seiner Spieleserie dar.


joker1000
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Wario ist ein Bösewicht in der Nintendo-Welt, denn man trotzdem einfach nur lieb haben muss. Der Charakter passt eigentlich eher wenig bis gar nicht in die ansonsten kinderfreundliche Figurenauswahl aus dem Hause Nintendo. Deswegen, finde ich gerade so genial. Wario’s erstes eigenständiges Abenteuer auf dem Game Boy macht alles richtig. Umfangreiche Welte, viele versteckte Geheimnisse zum entdecken, sympathische Gegnerschar umd Käptn Kandis, fairer Schwierigkeitsgrad und einem Soundtrack, den ich auch heute noch auswendig mitpfeifen kann. Kein Game Boy Besitzer, sollte sich dieses Spiel entgehen. Das Spiel gibt es ebenfalls in der 3DS Virtual Console zum herunterladen.

 

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