Booster Boy

23. Oktober 2010, Der Sammler
Der Booster Boy, auch erschienen als Booster, kam in den frühen Neunzigern in die Läden, vermutlich im Zeitraum 1993-1995. Einige Booster haben das Logo der Firma „Saitek“ und das Wort „Booster“ oder „Booster Boy „aufgedruckt, andere haben kein „Saitek“ Logo und das Wort Booster oder Booster Boy auf dem Gerät stehen. Variante 1 wurde von der Firma Saitek vertrieben. Als „Booster Boy“ wurde das Gerät in Europa von Saitek wohl vor allem in frankophonen Regionen verkauft. In anderen Gegenden hieß es nur „Booster“. Variante 2 allerdings wurde vom U.S. amerikanischen Elektrofachhandel „Radioshack“ unter eigener Flagge verkauft. Auf diesem „Gerät“ steht ebenfalls entweder „Booster“ oder „Booster Boy“, ein Logo auf dem Gerät selbst gab es von Radioshack nicht. Die Verpackung weicht nur in kleinen Details von der „Saitek“ Verpackung ab, so befindet sich beispielsweise ein „Radioshack“-Aufkleber mit der Katalogbestellnummer 60-5805 auf der Vorderseite. Die Ausstattung des Gerätes war aber immer die gleiche und kostete bei „Radioshack“ 29,99 US-Dollar.

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Der Booster oder auch Boosterboy verwandelt den tragbaren Game Boy in einen stationären Mini-Spiele-Automaten. Von Arcade-Feeling kann man aber nicht wirklich sprechen. Der Booster Boy besitzt ein Vergrößerungsglas, welches von innen mit zwei LEDs zur Beleuchtung unterstützt wird. Das Glas ist okay, etwas besser als das des Light-Masters. Durch zwei verstellbare Achsen kann man sowohl die Höhe als auch den Winkel des Vergrößerungsglases verändern. Allerdings gilt auch beim Booster: Je weniger Kratzer das Game Boy-Display selbst hat, desto besser die Sicht. Kleine bis mittlere Kratzer auf dem Vergrößerungsglas selbst sieht man während des Spielens mit angeschaltetem Licht nicht.

Der „Super-Stereo-Sound“ – so die Werbung damals – kommt aus den beiden halbkugelförmigen Lautsprechern am Kopf des Boosters, die direkt mit der Kopfhörerbuchse des Game Boys verbunden werden. Der Ton ist sogar bei voller Lautstärke klar und deutlich, vielleicht minimal etwas dumpf zu hören, so dass man z.B. auch seinen MP3-Player daran anschließen kann um Musik zu hören.

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Der Booster Boy hat links eine Klappe, in der sich ein Staufach für die Kopfhörer befindet. Ebenso erreicht man durch diese Klappe den Kontrastregler des Game Boys. An der rechten Seite des Geräts hingegen befindet sich eine Schiebeöffnung, damit man auch nach dem Einsetzen des Game Boys in den Booster an die Connector-Buchse und den Lautstärkeregler herankommt. Verbunden wird der Game Boy neben dem Audiokabel noch mit einem Stromkabel am D.C. Connector, damit der Game Boy Saft aus den vier LR14 Batterien! bekommt, die sich in einem Fach auf der Unterseite des Boosters befinden. Alternativ kann man den Booster auch über ein Netzgerät mit 6 Volt betreiben, dieses war allerdings im Lieferumfang nicht enthalten. Auf der Unterseite des Game Boys befindet sich das erwähnte Batteriefach und ein Fach zur Aufbewahrung zweier Spiele, die aber aus Platzmangel ohne Hüllen auskommen müssen.

Zur Inbetriebnahme des Boosters hat man einen Schieberegler, der drei Positionen kennt:
1. AUS
2. SPIELEN MIT TON ABER OHNE LICHT
3. SPIELEN MIT TON UND LICHT.

Hat man vergessen den Game Boy vor dem anschliessen nicht auf „ON“ gestellt, kann man dies durch eine Öffnung an der Kopfseite des Boosters nachholen. Alle Tasten des Aufsatzes lassen sich beim Spielen recht gut bedienen, lediglich bei der Bewegung nach unten drückt man manchmal nicht fest genug, wodurch sich der ein oder andere Fehler ergibt. Positiv ist, dass alle Tasten und der Joystick eine kleine Sprungfeder eingebaut haben, was bei solchem Zubehör damals nicht immer der Fall war.

Der Ein oder Andere hält den Booster für unpraktisch, da er schwer „in der Hand“ liegt, allerdings sprechen gegen das „in der Hand halten“ die Anti-Rutsch-Füsse auf der Unterseite, die doch eher auf einen stationären Gebrauch des Gerätes hinweisen. Für die Game Boy-Kuriositäten-Zubehör-Sammlung sicher eine Bereicherung.