Kirby’s Dream Land

17. April 2011, Seppatoni
Ein neues Spiel sorgte 1992 erstmals via Werbespot für Furore: Ein kleines, weisses Etwas saugte einen muskelbepackten, posierenden Silvester Stallone-Verschnitt auf und präsentierte sich als neuesten Helden von Nintendo. Mit dem Namen Kirby ausgestattet, sollte dem Knubbel eine grosse Karriere als Videospielstar bevorstehen. Dabei fungierte er während der Entwicklung seines ersten Abenteuers nur als Platzhalter und sollte später durch eine andere Figur ersetzt werden, doch Kirby eroberte die Herzen der Entwickler und behielt seinen Platz als Hauptdarsteller. Seine heute bekannte rosa Farbe sollte er jedoch erst in seinem zweiten Spiel, Kirby’s Adventure, auf dem NES erhalten.

Die Story zum Spiel ist schnell erzählt: König DeDeDe hat die ganzen Nahrungsmittel aus Dream Land gestohlen und in sein Schloss verfrachtet. Als Bewohner Dream Lands lässt dies Kirby nicht auf sich sitzen und beschliesst, das ganze Essen zurückzuholen und DeDeDe einen Denkzettel zu verpassen.

Dabei profitiert Kirby von seiner speziellen Fähigkeit: Wie ein Staubsauger kann er Gegner und Items einfach einsaugen und bei Bedarf auch wieder ausspucken. Auf diese Weise können die verschluckten Gegner auch direkt als Waffe verwendet werden. Zu den Widersachern zählten damals bereits bekannte Figuren wie die mehr oder weniger harmlosen Waddle-Dees oder die besenschwingenden Broom Hatters.

Im Kampf gegen die Gegnerschar kann sich Kirby auf zahlreiche Items verlassen. Tomaten sowie deren Saft sorgen für eine Auffrischung der Lebensenergie, ein Lolli lässt ihn für kurze Zeit unverwundbar werden, und ein 1up gibt natürlich ein zusätzliches Leben. Nimmt Kirby scharfes Curry zu sich, spuckt er pausenlos Feuer und kann damit seine Gegner vernichten. Auch wenn er ein Mikrofon findet und hineinbrüllt, zerplatzen sämtliche Bösewichte auf dem Bildschirm.

Die Reise beginnt auf den saften Wiesen „Green Greens“, führt weiter über topische Inseln und flauschige Wolkenparadiese bis hin zu DeDeDes Schloss. Jedes dieser Gebiete wird dabei von einem Boss bewacht, den es zum Abschluss eines Abschnitts zu bezwingen gilt. Whispy Woods oder Kracko gehören zu den prominenten Obermotzen, die auch heute noch Kirby das Leben schwer machen.

Neben seiner Saug-Fähigkeit kann sich Kirby auch auf Knopfdruck aufblasen und so durch die Luft fliegen. So manche Gegner und Hindernisse können so überwunden werden. Nicht ganz so wohl fühlt sich der kleine Held jedoch im Wasser. Strampelt er durch das kühle Nass ist, kann er sich nicht vor Gegnern verteidigen.

An der Steuerung gibt es jedoch nichts auszusetzen, Kirby lässt sich jederzeit einwandfrei kontrollieren. Auch am Leveldesign gibt es nichts auszusetzen, die Stages sind fair designt und warten ab und zu auch mit einem kleinen Geheimnis auf. Mit jedoch überschaubaren 5 Welten und einem niedrigen Schwierigkeitsgrad hält sich der Umfang jedoch in Grenzen. Immerhin gibt es für erfahrenere Zocker noch einen freispielbaren, höheren Schwierigkeitsgrad.

Grafisch und auch musikalisch überzeugt Kirbys erster Videospielauftritt. Zwar sind die Animationen im Vergleich zu späteren Kirby-Episoden noch nicht ganz so sanft, der Rest überzeugt jedoch durchs Band. Die zeitlosen Soundeffekte und Musikstück findet sich auch heute noch in jedem Kirby Titel.

Mit Kirby’s Dream Land gelang dem weissen Marshmallow ein gelungenes Debüt. Auch wenn das Spiel etwas kurz und einfach geraten ist und so manches Element späterer Episoden fehlt, erweist sich der Titel als gelungener Jump n’Run, das in keiner gut sortierten Sammlung fehlen darf. Und 5 Millionen verkaufte Einheiten sprechen für sich.

 

Wertung

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7,5/10

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Genre: Jump n’Run
Spieler: 1
Entwickler: HAL
Publisher: Nintendo
Erscheinungsjahr: 1992
Schwierigkeitsgrad: einfach

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Kommentare


Seppatoni
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Ich habe Kirby auf dem NES kennen und lieben gelernt. Alls ich Jahre später das erste mal bei einem Kumpel Kirby auf dem Game Boy zockte, war ich doch etwas enttäuscht: Keine aufsaugbaren Fähigkeiten, sehr niedriger Schwierigkeitsgrad und wenig Umfang. Innert wenigen Minuten hatte ich es in einem Ruck durchgespielt. Dies ändert allerdings nichts daran, dass Kirby’s Dream Land ein gelungener Genre-Vertreter ist und einen würdigen Start für Kirby’s Karriere darstellt.


joker1000
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Wertung:
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Der vielfältigste Nintendo Charakter in seinem ersten Auftritt auf dem Game Boy. Wenn man mal vom sehr leichten Schwierigkeitsgrad, geringen Spielumfang absieht ud dem verbundenen niedrigem Wiederspielwert dazu addiert, ist das Spiel durchaus gelungen. Kirby’s Fähigkeiten wurden sinnvoll in das Spiel integriert, die Levels strotzen nur so vor witzigen Details und der Soundtrack untermalt das gute Laune-Feeling gekonnt. Wenn ihr die Möglichkeit habt, das Spiel günstig zu ersteigern, dann greift zu.

 

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