Mario’s Picross

25. Februar 2006, Mylok
Mario war schon immer ein vielseitiger Knabe. Wer zurückblickt auf die langjährige Karriere des Klempners, dem wird schnell klar, dass man es hier mit einem richtigen Multitalent zu tun hat. Egal ob Kart fahren, auf Pilzköpfe hüpfen, Bakterien vernichten oder gar Bilder zeichnen: Mario ist für alles zu gebrauchen und meistert seine Aufgaben meist mit Bravour! Wieso sollte der freundliche Italiener also nicht auch mal auf dem Gebiet der Archäologie sein Glück versuchen?

Und genau darum dreht es sich bei dem Knobelspiel Mario’s Picross. In mehr als 192 Aufgaben müsst ihr bestimmte Bilder freilegen, die über lange Jahre von Stein umschlossen waren. Dazu nehmt ihr euch Hammer und Meißel zur Hand und legt diese, Kästchen für Kästchen, wieder frei. Dabei weisen euch Ziffern am linken und oberen Rand den Weg: über die Zahlenkombinationen könnt ihr nämlich mit etwas Verstand herauslesen, auf welche Felder ihr draufschlagen dürft und auf welche nicht. Ein Beispiel gefällig? Die Angabe „2 4 7“ etwa beschreibt das in der horizontalen Reihe zunächst 2 zusammenliegende Felder freigelegt werden müssen, dann mit einem Mindestabstand von einem Feld 4 zusammenhängende Felder und schließlich nach wiederum einem Mindestabstand ein 7-er Block.

Wer nun etwas mitdenkt kann diese Reihe bereits sorglos abklopfen. Denn wenn das Gesamtfeld eine Größe von 15 x 15 Kästchen aufweist, so kann es nur die eine folgende Lösung geben: 2-er Block, 1 Feld Abstand, 4-er Block, 1 Feld Abstand, 7-er Block; macht zusammen 15 Kästchen und somit exakt eine ganze Reihenlänge. Wer das Prinzip nicht verstanden hat für den bietet auch das Spiel ein kurzes Tutorial in dem das Vorgehen nochmals erklärt wird. Ist man mit dem System vertraut, so tastet man sich Schritt für Schritt voran und legt am Ende das gesuchte Bild frei. Dabei kann man sich jedoch nicht ewig Zeit lassen und auch nicht unendlich viele Patzer erlauben. Es tickt unaufhörlich eine Uhr im Hintergrund, die, wenn sie bei 0 ankommt, unweigerlich euer Scheitern bedeutet. Zu Beginn habt ihr aber volle 30 Minuten Zeit für eurer Bild. Macht ihr jedoch einen Fehler – das heißt, ihr trefft mit eurem Meißel eine falsche Stelle – so werden euch umgehend Strafminuten abgezogen. Sind es beim ersten Fehlgriff noch 2 Minuten, so sind es beim nächsten schon 4 Minuten. Alle weiteren Fehler werden mit 8 Minuten geahndet, das heißt nach spätestens 5 Missgeschicken ist Sense (2+4+8+8+8=30 Min).

Doch keine Angst, euer Arbeitgeber ist sehr tolerant und so könnt ihr jedes Bild so oft probieren wie ihr wollt. In der Gesamtübersicht wird aber über jedes Rätsel genau Buch geführt: Hier könnt ihr dann sehen in welcher Bestzeit ihr jede Aufgabe gemeistert habt und wie oft ihr es schon versucht habt. Sind die ersten paar Aufträge noch relativ einfach (ihr habt nur mit einem Feld der Größe 5 x 5 bzw. 10 x 10 Kästchen zu tun), so wird es kontinuierlich schwieriger. Die meiste Zeit habt ihr dann mit 15 x 15 Kästchen großen Bildern zu kämpfen. Sind viele der Bilder in gewisser Weise noch symmetrisch, so sind spätestens die Rätsel der letzten Schwierigkeitsklasse eine echte Herausforderung! Hier habt ihr wirklich ordentlich dran zu beißen und könnte wunderbar stundenlang knobeln. Um zumindest am Anfang eines Rätsels etwas Handfestes zu haben könnt ihr zu Beginn von der Hint-Funktion Gebrauch machen. Über eine Zufallsauswahl werden euch so eine horizontale und eine vertikale Reihe bereits freigelegt. Ein weiteres Hilfsmittel, das nicht unterschätzt und unerwähnt bleiben soll, liegt auf der B-Taste. Mit deren Hilfe könnt ihr nämlich Felder mit einem X markieren und euch so Bereiche kennzeichnen, bei denen ihr sicher seit das sie nicht freigelegt werde dürfen. Besonders bei schwereren Rätseln werdet ihr von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, bietet sie doch eine erhebliche Hilfe um den Überblick zu behalten!

Wie oben bereits erwähnt stellt euch Marios Picross vor 192 Aufgabe. Diese sind unterteilt in drei Schwierigkeitsbereiche in denen jeweils 64 Bilder enthalten sind: Easy Picross, Kinoko und Star. Am Anfang sind nur die Easy Picross Aufgaben verfügbar, die anderen beiden Bereiche kommen erst dazu wenn ihr die ersten 64 Aufträge gemeistert habt. Und wenn ihr dann schließlich alle drei Schwierigkeitsklassen erfolgreich beendet habt, wartet nochmal ein besonderes Schmankerl auf euch: das Time Trail! In diesem, letzten Modus gelten ein wenig andere Regel. Zunächst zählt hier die Uhr nicht abwärts sondern aufwärts, es kommt also am Ende darauf an eine möglichst geringe Zeit zu haben. Doch der wohl gravierendste Unterschied ist das Fehlen der Bestrafung bei einem falschen Schlag. Ihr könnt also jedes Kästchen freilegen ohne das ihr wisst ob dieses nun richtig ist oder falsch. Zwar weisen euch immer noch die Nummern am Rand den Weg, die Bestätigung das euer Bild richtig ist erhaltet ihr aber erst am Ende, wenn die Uhr stoppt und das Spiel euer Kunstwerk akzeptiert. Alle Werte, sowohl Ergebnisse im Time Trail als auch Bestzeiten in den normalen Rätseln werden vom Spiel auf einem der drei Speicherplätze abgelegt.

Was wird euch grafisch geboten? Natürlich stellt ein Titel dieser Art kaum Anspruch an eine detaillierte Grafik, wie soll man leere und ausgefüllte Kästchen schon besonders ansprechend darstellen? Hier geht es vorrangig um Übersicht und die ist auf jeden Fall gegeben. Während eurem ganzen Spiel sieht euch Mario aus der linken oberen Ecke beim klopfen zu und zuckt auch schonmal zusammen wenn ihr daneben schlagt. Besitzer eines Super Game boys erhalten zusätzlich noch verschiedene Rahmen und optimal eingefärbte Menüs wie auhc Spielfelder. Für eure Ohren haben die Programmierer vier verschiedene Stücke komponiert, die euch je nach Schwierigkeitsklasse vorgespielt werden. Die Melodien sind eingängig und lassen sich gut anhören, stören also nicht beim Spielen. Ebenso wenig wie die Soundeffekte: Diese sind rar gesät, klingen aber überzeugend.

Mario’s Picross reiht sich wunderbar in die Liste von tollen Knobelspielen für Nintendos Kleinsten ein. Das Spielprinzip ist absolut fesselnd und hält euch lange bei der Stange. Zu oft erwischt man sich selbst dabei wie man sich sagt „…ach ein Bildchen mach ich noch, nur noch eins“ und dann sitzt man doch wieder ewig, obwohl man doch anfangs nur schnell zwischendurch ein Puzzle lösen wollte. Ihr merkt also, hier herrscht wieder absolute Suchtgefahr! Mario’s Picross ist spielerisch ein erstklassiges Puzzlespiel, welches jedem Knobelfan wärmstens empfohlen werden kann.

Wer von der Meisselei nicht genug kriegen kann, dem sei zusätzlich noch gesagt, dass in Japan noch ein zweiter Teil von Mario’s Pricross auf dem Game Boy erschien, sowie eine SNES-Fassung des Titels.

Wertung

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9/10

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Genre: Puzzle
Spieler: 1
Entwickler: Jupiter Corporation
Publisher: Nintendo
Erscheinungsjahr: 1995
Schwierigkeitsgrad: ansteigend
Bemerkung: SGB-Unterstützung, Batteriespeicher

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Kommentare


Mylok
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Wertung:
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Was hab ich mit diesem Spiel nicht an Zeit verbracht! Endlose Stunden saß ich vor dem Game Boy und meisselte mir beinahe den Finger am A-Knopf wund! Marios Picross ist wirklich erstklassige Unterhaltung, die vielen Puzzles lassen sich immer wieder lösen und fordern besonders in den höheren Stufen eure gesamte Kombinationsgabe! Theoretisch lässt sich nämlich jedes Rätsel nur durch Überlegen lösen! Was für ein Spaß, was mich aber immer gestört hat, waren die winzigen Kästchen. Ich denke mit voranschreitendem Alter werde ich öfters mal versehentlich daneben hauen, wenn ich mal keine Lupe zur Hand habe!

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