25. Mai 2008, Dani
Mega Man ist zurück! Mit neuen Moves und Freunden sagt Mega Man alten Bekannten den Kampf an. Storytechnisch ist wieder einmal alles beim Alten: der teuflische Dr. Wily droht mit seinen acht Robotermeistern die Welt zu unterjochen. Klar, dass Mega Man und sein Erschaffer Dr. Light etwas dagegen haben. So stürzt sich der blaue Bomber in den Kampf und kämpft sich durch Horden kleiner und großer Robofeinden, um Dr. Wilys Kreationen und schließlich dem Drahtzieher selbst das Garaus zu machen.
Wie im ersten Teil hat man anfangs die Wahl zwischen vier Bossen: Clash Man, Metal Man, Wood Man und Air Man. Man kämpft sich also durch die im Vergleich zum ersten Teil sehr viel detaillierteren Stages um dann am Ende in einem Duell auf Leben und Tod den meist dem Levelkonzept entsprechenden Meister in Einzelteile zu zerlegen. Dann erhält man seine Bonuswaffe, gegen die dann der nächste Gegner eine Schwäche haben könnte. Neu ist, dass manche Bosse neben ihrer Waffe auch noch weitere Hilfen in Form von Roboterhund Rush, der in diesem Spiel sein Game Boy-Debüt feiert, freigeben. Da gibt es zum Beispiel das Rush Coil, welches Mega Man als Sprungfeder missbrauchen kann, den Rush Jet, wie der Name sagt ein Jet, welcher sich im Gegensatz zu den Nachfolgespielen sogar frei steuern lässt und das Rush Marine. Letzteres fungiert als U-Boot und sollte in Mega Man II leider seinen ersten und letzten Auftritt haben.
Nach der ersten Hälfte des Spiels erreicht man einen Teleporterraum, der den Protagonisten in die Levels seiner nächsten Widersacher beamt. Auf einen weiteren Auswahlbildschirm wurde wie in Teil 1 verzichtet, jedoch hat wenigstens der Umfang zugelegt. Man erinnert sich: im Vorgänger warfen die Teleporter Mega Man direkt in den Bosskampf. Hier kann man vier weitere Level erkunden, bis dann schließlich die altbekannte Totenkopffestung von Dr. Wily mitsamt seinem Hausherren dem Erdboden gleichgemacht wird.
Mega Man II versucht die Fehler von Mega Man- Dr. Wily’s Rache auszumerzen, was zumindest teilweise gelingt. Zwar gibt es immer noch schwere Stellen, besonders wenn es sich um Sprungpassagen über einem Abgrund handeln, der nur über sich ständig teleportierende Platformen passiert werden kann (seit jeher der Albtraum eines jeden Mega Man-Zockers), doch wird Frust durch die sinnvollen Hilfsmittel in Form von Hundefreund Rush etwas eingedämmt. Ebenfalls ist der Schwierigkeitsgrad bei den Bosskämpfen sehr viel geringer. Zum einen sind die Robotermeister nicht mehr so stark, zum anderen hat Mega Man selbst mit seinem neuen Move, ein Sliden, welches vorzüglich für das Passieren enger Stellen gedacht ist, viel mehr Kompaktheit wenn es darum geht auszuweichen. Positiv zu erwähnen ist dann natürlich noch die Tatsache, dass das Spiel länger geworden ist.
Auch wenn sich die Fortschritte gegenüber dem ersten Teil in Grenzen halten, weiss die Optik zu überzeugen, lässt aber manchmal einige Details vermissen. Weniger positiv fällt hingegen das Urteil über die Sounduntermalung aus. Während der Vorgänger grösstenteils auf Originalstücke aus dem NES setzte und einige gute Neukompositionen bot, kommen die Musikstücke im zweiten Teil etwas halbgar und langweilig daher und wollen nicht wirklich zum Geschehen passen. An der Steuerung hat sich mal abgesehen von den neuen Manövern nichts getan.
Insgesamt ist Mega Man II ein solider Nachfolgetitel des Mega Mans Game Boy-Debüt, der jedoch nicht durchwegs überzeugen kann. Das stellenweise schwache Leveldesign und der verpatzte Soundtrack sowie der für einen Mega Man-Titel niedrige Schwierigkeitsgrad lassen Serienfans mit der Nase rümpfen. Wer darüber hinwegblickt, wird dennoch seinen Spass mit dem Spiel haben.
Wertung
7,5/10
Genre: Action/Jump n’Run
Spieler: 1
Entwickler: Capcom
Publisher: Capcom
Erscheinungsjahr: 1992
Schwierigkeitsgrad: mittel
Bemerkung: Passwort-System
Kommentare
Dani
Wertung:
Nach dem eher mauen und arg begrenztem Dr. Wily’s Rache haute Capcom mit Mega Man II dann einen wetaus besseren Game Boy Mega Man auf den Markt. Man merkt dem Teil einfach an, dass hier konsequent die Fehler seines Vorgängers ausgemerzt wurden. Die sehr schöne Grafik sowie der stimmige Sound, den man nach wenigen Minuten bereits unterbewusst mitsummt, tun ihr Übriges. Bis dann endlich Dr. Wily besiegt ist, vergehen viele schöne Stunden. Danach ist man übrigens immer noch motiviert das Game ein weiteres Mal zu zocken, denn auch wenn es für heutige Ansprüche relativ kurz ist, ist der Wiederspielwert enorm. Und sei es Jahre später.
Seppatoni
Wertung:
Nachdem Mega Man: Dr. Wily’s Rache einen ordentlich Einstand auf dem Game Boy feierte, war ich entsprechend gespannt auf den zweiten Teil. Doch was Capcom da präsentierte, erfreute mein Serien-Herz in keiner Weise. Statt auf die Originalmusiken zu setzen, nerven unpassende Neukompositionen und deplatziere Soundeffekte. Alleine das Bosstheme ist ein Verbrechen an die Ohren. Das Leveldesign ist relativ öde und der Schwierigkeitsgrad viel zu niedrig, so dass man es locker in einem Ruck durchspielt. Die taktische Komponente geht so komplett verloren. Mega Man II ist sicher kein schlechtes Spiel und kann durchaus unterhalten, aber aus Sicht der Serie ein absoluter Tiefpunkt, was auch Schöpfer Keiji Inafune bestätigte.
Geddiboy
Wertung:
Kaum ein Spiel habe ich so oft von Anfang bis Ende durchgespielt. Musik mit Ohrwurmqualität, saubere Grafik, jede Menge Action und perfekte Steuerung: Mega Man 2 macht alles besser was im ersten Teil noch Anlass zur Kritik gegeben hat. Meiner Meinung nach einer der besten Jump’n‘ Run/Action-Titel überhaupt für den Game Boy!