Mouse Trap Hotel

25. August 2005, Seppatoni
Ein kleiner, süsser Mäuserich namens Maxie möchte gerne seine Geliebte besuchen. Allerdings gibt es da einen kleinen Haken: Seine Angebetete lebt im Penthouse eines Hotels. Und die einzige Möglichkeit, seine Geliebte zu Gesicht zu bekommen besteht darin, sämtliche Etagen des Hotels zu durchforsten. Ob es Maxie verdient hat, im Penthouse eines Hotels zu verweilen, oder ob er sich lieber gleich von der ersten Mausefalle schnappen lassen sollte, das erfahrt ihr weiter unten.

Die abenteuerliche Reise beginnt im Keller des Hauses. Schafft es Maxie unter anderem Waschmaschinen und Mausefallen hinter sich zu lassen, so kann er nach einer kurzen Lift-Fahrt selber bestimmen, wo die Reise weitergehen soll. Von der Küche, über Rezeption und Fitnessraum bis hin zu einem Ballsaal ist alles vorhanden. Und jede Etage bietet eigene Hindernisse und Gefahren. So gilt im Schlafzimmer äusserste Vorsicht beim Durchkrabbeln der Räume, aufgrund aus den Matratzen springender Federn, während im Ballsaal tanzende Beinen die Maus zu zerquetschen drohen.

Etwas erleichtert wird die Aufgabe durch kleine Items. Käsestückchen bescheren euch ein weiteres Leben, Kekse hingegen verlängern das Mäuseschwänzchen in 2 Stufen und jeder weitere gesammelte Keks schreibt einen Energiepunkt gut. Fairerweise bleiben die gesammelten Kekse auch nach dem Verlust eines Lebens erhalten, lediglich 2 werden für die Verlängerung des Schwanzes in Abzug gebracht. Dieser dient vornehmlich als Waffe, kann aber auch beim Betätigen von Schaltern recht hilfreich sein.

So interessant das ganze bis hierhin klingt, so langweilig und unfair stellt es sich schlussendlich jedoch heraus. Technisch hat das Spiel nichts zu bieten. Die Hintergrundgrafik ist öde und, wie auch die Sprites, ohne grosse Details. Was für den optischen Bereich gilt, gilt ebenso für den akustischen: Grauenvolle, unpassende Musikstücke und nicht minder deplatzierte Soundeffekte. Immerhin lässt sich die Hintergrundmusik im Pausenmenü ausschalten.

Auch vom Gameplay her gesehen gibt es leider nicht viel positives zu vermelden: Die Steuerung ist extrem hakelig und unpräzise, Sprungpassagen kommen häufig einem Glücksspiel gleich. Zahlreiche unfaire Stellen vermiesen einem zusätzlich den Spielspass. Glücklicherweise mangelt es aber selten an Energie, so dass dieser Punkt noch einigermassen zu verschmerzen ist. Vom Umfang her kann man eigentlich nicht meckern. 6 grosse Stages, teilweise mit langweiligem, aber kniffligem Labyrinth, beschäftigen den Spieler eine Weile. Allerdings vermisst man eine Speichermöglichkeit oder ein Passwortsystem, so dass das ganze Spiel in einem Ruck durchgezockt werden muss.

Mouse Trap Hotel ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein gute Idee noch kein gutes Spiel macht. Die witzigen Levels und Gegner und das durchaus gelungene Leveldesign gehen aufgrund der verhunzten Steuerung und der lieblosen Technik leider völlig unter und vermitteln dem Spieler einen miserablen Eindruck. Selbst hartgesottene Jump n’Run-Fans sollten sich lieber nach einem Mario- oder Donkey Kong-Titel umschauen, Mouse Trap Hotel ist schlicht und einfach das Geld nicht wert.

Wertung

test__sternvolltest__sternvolltest__sternvolltest__sternhalbtest__sternleertest__sternleertest__sternleertest__sternleertest__sternleertest__sternleer

3,5/10

test_MouseTrapHotel_box

Genre: Jump n’Run
Spieler: 1
Entwickler: Imagineering
Publisher: Milton Bradley
Erscheinungsjahr: 1991
Schwierigkeitsgrad: hoch

test_MouseTrapHotel_titel test_MouseTrapHotel_1 test_MouseTrapHotel_3 test_MouseTrapHotel_2

Kommentare


Seppatoni
avatar_seppatoni
Wertung:
test__herz_volltest__herz_volltest__herz_leertest__herz_leertest__herz_leer

Nach mit wollte auch meine Schwester einen Game Boy – und holte sich danach auch Softwareverstärkung, u.a. in Form von Mouse Trap Hotel. Die witzige Verpacukng lässt einen schon neugierig auf ein unterhaltsames Spiel hoffen, die Realität sieht aber leider anders aus. Hakelige Steuerung, unfaire Passagen und ein heftiger Schwierigkeitsgrad dominiert das Geschehen. Weshalb ich es einige male durchgespielt habe, weiss ich bis heute nicht – aber irgendwie war’s halt doch witzig.