11. Juli 2013, Geddiboy
Die erfolgreiche Gradius-Reihe bekam mit Nemesis einen durchaus gelungenen Game Boy-Ableger. Nemesis II – Return of the Hero lässt euch nun ein weiteres Mal ins Cockpit der Vic Viper steigen um die Galaxis zu retten und hordenweise Aliens zu vernichten. Das Spiel ist in Nordamerika unter dem Titel Gradius: The Interstellar Assault erschienen.
Am bewährten Spielprinzip hat sich im Grunde nicht viel geändert. In vertikal scrollenden Levels ballert ihr auf feindliche Aliens und stellt euch schließlich einem – teilweise bildschirmfüllenden – Endboss. Um gegen die Massen an Feinden bestehen zu können versucht ihr möglichst viele Powerkapseln einzusammeln, um die Schlagkraft eures Raumschiffs zu erhöhen. Die verfügbaren Upgrades bescheren der Vic Viper mehr Geschwindigkeit, Bomben, oder ein Doppel- oder Lasergeschütz. Wer genügend Powerkapseln investiert, kann das Schiff mit maximal zwei „Options“ ausrüsten, welche die Feuerkraft eures Raumschiffes verdoppeln. Am teuersten ist das Schutzschuld, welches bis zu drei Treffer aushält. Da normalerweise ein Treffer ausreicht, um die Vic Viper zu zerstören, ist dies eine durchaus sinnvolle Investition.
Bereits beim Starten des Spieles fallen erste Unterschiede zum Vorgänger auf. Bevor ihr euch in die Schacht stürzt, könnt ihr zwischen jeweils drei verschiedenen Waffeneinstellungen für Bomben, Doppelschuss sowie Laser wählen. Zum Beispiel kann der Doppelschuss als Heckgeschütz fungieren oder ein besonders großflächiger Ringlaser gewählt werden. Diese Freiheit bei der Waffenwahl erhöht den Wiederspielwert natürlich erheblich.
Nachdem ihr eure Wahl getroffen habt, werdet ihr direkt ins Geschehen geworfen. Nichtsahnend schwebt ihr mit eurer Flotte durchs All, als diese plötzlich von einem feindlichen Raumschiff vernichtet wird. Als einzigen Überlebenden jagt euch der riesige Verfolger in einer schweißtreibenden Verfolgungsjagd durch ein Meteoritenfeld und in ein Höhlensystem, dessen schmaler Eingang die vorläufige Rettung und das erste Level darstellt. Dieser fulminante Einstieg ist bezeichnend für die deutlichste Verbesserung im Vergleich zum Vorgänger. Nemesis 2 schafft es vortrefflich, eine Handlung aufzubauen und den Spieler mit kleinen Zwischensequenzen und passenden Effekten von Level zu Level zu begleiten. Ein besiegter Endgegner etwa explodiert nicht einfach, sondern wird beim Eintritt in die Atmosphäre eines Planeten, welcher den nächsten Level darstellt, pulverisiert. Eine derartige Präsentation eines Ballerspieles ist auf dem Game Boy einmalig.
Grafik und Sound tragen ebenfalls zur fantastischen Stimmung bei. Von der manchmal schwammigen Grafik des Vorgängers ist nichts mehr zu sehen. Nemesis 2 läuft flüssig und zeigt sich erfreulich detailreich, besonders bei Hintergründen und den imposanten Endbossen. Slowdowns sind nur noch vereinzelt vorhanden stören den Spielfluss kaum. Grafikfehler beim Überlappen von Sprites kommen allerdings noch ab und zu vor.
Die Musikstücke untermalen das Geschehen perfekt, sind aber manchmal etwas zu fröhlich. Die knackigen und klaren Soundeffekte sind besonders gelungen und leisten einen erheblichen Beitrag zur gelungenen Präsentation des Spieles.
Einziger Kritikpunkt ist wieder der zu geringe Umfang. Auch bei Nemesis 2 ist nach 5 Levels Schluss. Bis diese gemeistert sind bietet das Spiel allerdings Ballervergnügen vom Allerfeinsten. Nemesis 2 – Return of the Hero ist definitiv eines der besten Shoot’em Ups für den Game Boy und sei jedem Ballerfreund wärmstens ans Herz gelegt.
Wertung
8,5/10
Genre: Shoot ’em Up
Spieler: 1
Entwickler: Konami
Publisher: Konami
Erscheinungsjahr: 1992
Schwierigkeitsgrad: einstellbar
