Othello

25. Januar 2012, Seppatoni
Der Engländer Lewis Waterman erschuf in den 1880er-Jahren ein Brettspiel namens Reversi, was im Lateinischen so viel wie „umkehrbar“ bedeutet. In Japan hielt das Brettspiel in den 1970er Jahren Einzug und erhielt den Namen Othello, in Anlehnung an Shakespeares Figur. Die japanische Spielweise unterscheidet sich auch etwas vom klassischen Reversi-Spiel: die ersten 4 Steine liegen bereits auf dem Feld und jeder Spieler besitzt exakt 32 Steine. Tsukuda nahm sich dem Spielprinzip an und lieferte eine Software-Version für den damals neuen Handheld von Nintendo.

Das Spielprinzip von Othello ist recht schnell verstanden: Wie geschrieben besitzt jeder der 2 Spieler insgesamt 32 Steine, welche abwechselnd auf einem Schachbrett platziert werden. Werden Steine vom Gegner von zwei eigenen gelegten Steinen eingegrenzt, so wechseln diese von der gegnerischen zur eigenen Farbe. Wer am Ende, wenn sämtliche 64 Steine abgelegt wurden, die meisten Steine der eigenen Farbe auf dem Feld hat, gewinnt die Partie.

Auf dem Game Boy wurden zusätzlich zahlreiche Extras und Optionen spendiert. Vor dem Spiel dürft ihr einen bis zu 6 Stellen umfassenden Namen eingeben. Ebenso dürft ihr wahlweise auch ein Zeitlimit für die Partie festlegen. Als Optionen stehen 5, 10 oder 20 Minuten zur Wahl. Der aktuelle Stand der Uhr wird während dem Spiel stets angezeigt. Zu guter Letzt dürft ihr auch aus 4 verschiedenen Computergegnern euren Gegenspieler aussuchen. Sie stellen auch gleichzeitig die 4 unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen dar. Wahlweise dürft ihr natürlich gegen einen Freund antreten, dies sogar auf nur einem Game Boy.

Aus grafischer Sicht hat man sich, trotz den simplen Anforderungen des Spiels, Mühe gegeben. Die Charaktere sorgen für Sympathiepunkte und auch die (wenigen) Animationen sind prima gelungen. Die Musikuntermalung, welche wahlweise auch abschaltbar ist, weiss ebenfalls zu überzeugen.

Auch am Gameplay selber konnte man nicht viel falsch machen. Das Spielprinzip wurde gut für Nintendos Keksdose umgesetzt und eignet sich optimal für eine Runde Zwischendurch. Ein grosser Negativpunkt haftet dem ganzen jedoch an: Spielt ihr gegen einen starken Computergegner, so überlegt dieser nicht selten bis zu einer halben Minute, bevor der nächste Stein platziert wird. Dass dies nicht unbedingt förderlich ist für den Spielspass, braucht man wohl nicht zu erwähnen.

Othello ist eine liebevolle Umsetzung des bekannten Brettspiels, das sich vor allem an Anfänger und Multiplayer richtet. Wer eine Herausforderung sucht, der wird ob der langen Wartezeit den Game Boy genervt wieder ausschalten, allen anderen Freunden des Brettspiels sei Othello empfohlen.

Wertung

test__sternvolltest__sternvolltest__sternvolltest__sternvolltest__sternvolltest__sternvolltest__sternvolltest__sternleertest__sternleertest__sternleer

7/10

test_othello_box

Genre: Simulation
Spieler: 1-2
Entwickler: Nintendo
Publisher: Nintendo
Erscheinungsjahr: 1991
Schwierigkeitsgrad: einstellbar

test_othello_1 test_othello_4 test_othello_2 test_othello_3

Kommentare


Seppatoni
avatar_seppatoni
Wertung:
test__herz_volltest__herz_volltest__herz_volltest__herz_leertest__herz_leer

Othello hat mir bei dem Erscheinen des Game Boys vor allem aufgrund der witzig designten Verpackung gefallen. Das Spielprinzip selber habe ich erst mit 4-in-1 Funpak kennengelernt, bevor ich Othello erstmals gespielt habe. Die witzige Aufmachung und die Möglichkeit mit einem Modul und einem Handheld gegen einen Mitspieler zu zocken macht Laune, ganz im Gegensatz zu den Ladezeiten im Fortgeschrittenen-Modus.