6. Dezember 2005, Mylok
Der Name Probotector steht schon seit jeher für feinste Balleraction. Seit Anbeginn der Reihe kämpft ihr gegen außerirdische Invasoren, die die Welt ins Chaos stürzen wollen. Das ändert sich auch bei diesem Teil nicht, nur der Titel ist ein etwas anderer. Denn wer sich etwas mit der Serie auskennt weiß: in den USA heißt die Reihe Contra. Mit den neueren Konsolengenerationen, neuen Jugendschutzgesetzen und neuen Spielen hat sich das zwar geändert (alle in den letzten Jahren erschienenen Spiele tragen mittlerweile auch hierzulande den Namen Contra), doch ändert dies nichts daran, dass man damals in europäischen Geschäften nur Probotector erstehen konnte. Für alle die den Unterschied nicht kennen: In Contra (oder auch Operation C wie der amerikanische Titel lautet) steuert man Söldner aus Fleisch und Blut durch die Levels, in Probotector sind es hingegen „nur“ mechanische Kampfroboter!
Doch das tut der Action keinen Abbruch, wer wird sich schon an solch optischen Kleinigkeiten stören? Blut gibt es ohnehin in keiner Version zu sehen, alle Feinde, die sich euch in den Weg stellen, explodieren nach mehr oder weniger intensivem Beschuss, als wären sie Feuerwerkskörper! Und an Widersachern mangelt es absolut nicht! Zwar sind es meistens immer die gleichen Standardgegner, die euch in den Levels begegnen, doch wird jeder Abschnitt immer mal wieder durch einen größeren Zwischengegner aufgelockert. Im zweiten Level sind es gar drei dicke Panzer die euch an eure blecherne Haut wollen. Da hilft natürlich nur rohe Waffengewalt. Neben eurem normalen MG, das kontinuierlich gerade Feuersalven abgibt, gibt es noch einen starken Feuerwerfer, Homing-Schüsse sowie eine Streu-Waffe, die sich zudem einmal aufwerten lässt. Die Extrawaffen erhaltet ihr, wenn ihr die hin und wieder auftauchenden Drohnen vom Himmel holt.
Gut gerüstet macht ihr euch dann daran die insgesamt 5 Level von der Alienbrut zu säubern. Bewegt ihr euch zu Beginn noch in einem Fabrikviertel, so kämpft ihr euch im dritten Abschnitt durch einen Dschungel, gefolgt von der Alienbrutstätte. Der finale Schlagabtausch findet dann im Hauptquartier der Kreaturen statt, einem technischen Komplex mit Aufzügen und Alienbrutkästen! Doch die 5 Level unterscheiden sich nicht nur in der Gestaltung der Umgebung, Level 2 und 4 steuert ihr aus einer Draufsicht. Ihr seht dabei euren Kämpfer von schräg oben und steuert ihn so durch das Terrain. Der Bildschirm scrollt dabei von oben nach unten. Eine nette Abwechslung zu den klassischen seitlich-scrollenden Stages.
Nach außen präsentiert sich Probotector sehr solide: Klasse Grafiken, krachende Soundeffekte und gute Musik! Die teils animierten Hintergründe können ebenfalls überzeugen, wiederholen sich jedoch relativ oftt. Gegner und vor allem die dicken Bosse sehen ansprechend aus und tragen zur richtigen Probotector-Stimmung bei. Der Sound und die Musik sind gut gelungen, ihr bekommt für jedes der 5 Level eine eigene Komposition spendiert. Hinsichtlich des Gameplays gibt es auch (kaum) Grund zum Meckern. Ihr habt eure Spielfigur jederzeit unter Kontrolle, ausgenommen beim Springen! Da haben die Programmieren etwas geschlampt. Euer Roboter springt zwar hoch, dafür aber weniger in die Weite, was an manchen Stellen mitunter für Frust sorgen könnte. Denn entweder berührt ihr unfreiwillig einen über euch schwebenden Gegner oder ihr macht einen Abflug, weil ihr einen Abgrund gerade nicht geschafft habt. Das wäre dann aber schon der einzige Makel, der beim Spielen zum tragen kommt.
Auch ungeübte Ballerfreunde sollten mit dem Titel klarkommen, denn der Schwierigkeitsgrad hält sich in Grenzen. Insgesamt stehen euch 2 Continues mit jeweils 2 Leben zur Verfügung. Wer die Vorgänger auf dem NES kennt dem wird dieser Ableger ohnehin wie ein Spaziergang vorkommen. Der recht geringe Umfang mit fünf Levels trägt seinen Teil dazu bei, dass ihr Probotector nicht so lange in eurem Modulschacht haben werdet. Das macht aber den Titel zu keinem schlechten Spiel! Probotector ist ein grundsolider Ballerspaß, der euch einige unterhaltsame Stunden bescheren wird!
Wertung
8/10
Genre: Action
Spieler: 1
Entwickler: Konami
Publisher: Konami
Erscheinungsjahr: 1991
Schwierigkeitsgrad: mittel
Kommentare
Mylok
Wertung:
Bevor ich das geniale Super Probotector auf dem SNES bewundern durfte, kam ich mit diesem Titel in Kontakt… und war sofort begeistert! Tolle Levels, abwechslungsreiche (wenn auch nicht sonderlich fordernde) Endgegner und nahezu perfekte Technik! Gut, ich bin auch schon seit jeher anfällig für gute 2D-Shooter,doch ich kann Probotector auch jedem anderen Spieler ans Herz legen! Ihr bekommt einige erstklassige Ballerstunden geboten!