Serpent

24. Februar 2012, Seppatoni
In den späten 1970ern fand das klassische Snake den Weg in die Spielhalle und hat seitdem stets an Popularität zugelegt. Spätestens seit es als standardmässig vorinstalliertes Spiel auf sämtlichen Nokia-Handys Ende der Neunziger die breite Masse erreichte, dürfte das Spielprinzip den meistern Zockern bekannt sein. Taxan brachte bereits 1990 das Schlangenduell unter dem Namen Serpent auf Nintendos Game Boy.

In der fernen Zukunft ist Serpent die beliebteste Sportart überhaupt. Jeweils zwei Wettkämpfer führen ihre schlangenartigen Vehikel auf das Kampffeld und treten gegeneinander an. Um das Duell für sich zu entscheiden, muss dem Gegner mit dem eigenen Schwanz der Weg versperrt und so weitere Moves verunmöglicht werden.

Hilfe in diesem Kampf könnt ihr euch durch Items verschaffen. Schafft ihr es mit eurer Schlange einen geschlossenen Kreis zu bilden, so erscheinen mit etwas Glück verschiedene Gegenstände. Helle Boxen verlängern euer Vehikel je nach angezeigter Zahl um bis zu 60 Einheiten. Sammelt ihr die M-Box auf, wird eure Schlange sogar auf das Maximum von 110 Einheiten vergrössert. Schwarze Boxen hingegen verkürzen euer Gefährt, hier stuzt euch die M-Box auf das Minimum von 20 Einheiten zurück.

Weiter gibt es auch zwei verschiedene Raketen zu finden, welche auf den Gegner abgefeuert werden können. Weisse Geschosse lassen das Vehikel langsamer werden, schwarze Raketen hingegen beschleunigen das getroffene Fahrzeug und lassen es damit schwer kontrollierbar werden.

Um ein Duell für sich zu entscheiden gilt es, wie erwähnt, den Gegner so zu blockieren, dass er keine Aktionsmöglichkeit mehr hat. Geschickt muss der Kopf der gegnerischen Schlange mit dem eigenen Körper umschlungen werden, dass er nicht entrinnen kann. Dies zumindest bei den Schwierigkeitsstufen 1 und 2, welche sich ausschliesslich durch die Geschwindigkeit unterscheiden. Spielt ihr hingegen auf Level 3 oder 4 besitzt der Gegner (und nur dieser) die Möglichkeit, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und am anderen Ende des Fahrzeugs zu platzieren und dort weiterzufahren. Somit gilt es bei den höheren Stufen sowohl das hintere wie auch das vordere Ende des Computergegners abzuschirmen, um den Sieg im aktuellen Duell einzufahren.

Um das komplette Match für sich zu entscheiden gilt es im Best-of-13-Modus mindestens 7 Kämpfe zu gewinnen. Die aktuelle Anzahl Siege wird euch jeweils in der Menüleiste angezeigt, ebenso wie die Anzahl Elemente eurer Schlange sowie die Art und Anzahl Raketen, welche ihr in eurem Inventar habt.

Neben den 4 Schwierigkeitsstufen habt ihr auch die Wahl zwischen 2 verschiedenen Spielmodi. Diese unterscheiden sich insofern, dass sich im 2. Modus kleine Schlangen auf dem Spielfeld tummeln. Gelangt der Kopf eures Vehikels mit einer in Berührung, so wird er sofort zerstört und die Runde geht an den Gegner.

Natürlich dürft ihr auch via Linkkabel gegen einen menschlichen Mitspieler antreten. Hier habt ihr ebenso die Wahl zwischen den 4 unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und habt auch selber die Möglichkeit bei Level 3 oder 4 den Kopf ans Ende der Schlange zu versetzen.

Die Steuerung wurde dabei natürlich recht simpel gehalten: durch links auf dem Steuerkreuz biegt eure Schlange nach links ab, durch einen Druck auf A nach rechts. Mit B schiesst ihr vorhandene Raketen ab. Optisch wird euch mit Ausnahme des hübschen Titelbildes so gut wie gar nichts geboten. Die Menüs bestehen ausschliesslich aus Text, das karge Spielfeld sorgt so immerhin für Übersicht. Überzeugen kann dafür die Musikuntermalung, die wenigen Stücke begleiten die Kämpfe passend, auch wenn etwas mehr Abwechslung wünschenswert gewesen wäre.

Auf lange Sicht bietet Serpent natürlich wenig, was einen zum längeren Zocken des Titels motivieren soll. Zwar gibt es unterschiedliche Endings zu betrachten (ein Standard-Ende und eines für jede Schwierigkeitsstufe bei einem 7:0-Sieg), welche aufgrund des knackigen Schwierigkeitsgrades sicher einige Stunden Übung brauchen um alle zu sehen, aber ob dies tatsächlich Ansporn genug ist ist fraglich. Auch ein Turniermodus oder ähnliches ist nicht mitenthalten. Zudem vermisst man diverse Einstellungsmöglichkeiten: Beispielsweise bis zu 13 Duelle zu bestreiten um ein Match zu gewinnen, da muss man sich schon durchbeissen, um dies zu erreichen. Zumindest hier wären zusätzliche Optionen wünschenswert gewesen.

Serpent setzt das bekannte Snake-Prinzip solide für den Game Boy um, ohne jedoch mehr daraus zu machen. Die Schlangen-Battles sorgen beim kleinen Zock zwischendurch für Spass, können aber aufgrund mangelnder Spielmodi nur im Multiplayer auch längerfristig unterhalten. Für mehr bietet das Spiel zu wenig.

Wertung

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4/10

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Genre: Geschicklichkeit
Spieler: 1-2
Entwickler: Dual
Publisher: Taxan
Erscheinungsjahr: 1990
Schwierigkeitsgrad: einstellbar

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Kommentare


Seppatoni
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Wertung:
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Ich habe Serpent erstmals auf einem Multimodul kennengelernt und später grassierte dank den Nokia-Handys auf der Berufsschule das Snake-Fieber. Jedoch konnte mich dieses nie wirklich infizieren, auch mit dem Game Boy-Ablegen wurde ich nie wirklich warm. Zu stark sind die Computergegner, zu schnell nutzt sich das Spielprinzip ab. Da gibt es doch wesentlich bessere Geschicklichkeitsspiele.