Solar Striker

21. Dezember 2012, Geddiboy
Im Startaufgebot des Game Boy stand neben zeitlosen Klassikern wie Super Mario Land auch das erste Shoot’em Up für den grauen Handheld. In Solar Striker müsst ihr euch in 6 Levels einer außerirdischen Invasionsflotte stellen um die Erde vor der Vernichtung zu bewahren. Das Spiel ist ein Vertreter der auf dem Game Boy eher selteneren vertikal scrollenden Shooter, d.h. der Bildschirm bewegt sich von oben nach unten.

Mit dem Steuerkreuz lenkt ihr euer Raumschiff, der B-Knopf feuert Einzelschüsse und der A-Knopf Dauerfeuer ab. Das Upgraden der Bordwaffen ist im Gegensatz zu den bekannteren Shoot’em Ups .B. Gradius/Nemesis oder Parodius eher simpel. Sammelt ihr eine Powerkapsel auf, wird euer mickriger Einzelschuss zum Doppel- und schließlich zum Dreifachgeschütz. Die letzte und durchschlagkräftigste Waffenstärke stellen die Turbo-Geschosse dar. Solltet ihr ein Leben verlieren, wird eure Geschützstärke um eine Stufe reduziert. Dies verhindert Frustmomente wie bei oben genannten Konami-Shootern, da ihr nicht auf einen Schlag euer gesamtes und mühsam aufgeleveltes Arsenal verliert. Solltet ihr die Turbo-Geschosse verlieren, habt ihr auch mit dem Dreifach- und selbst mit dem Zweifachschuss noch Chancen zu bestehen.

Solar Striker bietet flüssiges Gameplay und von Anfang an knallharte Shooter Action welche Freunde des Genres entzücken wird. Die Aliens schicken euch Horden von Schiffen entgegen die mit unterschiedlichen Angriffs- und Bewegungsmustern versuchen euch zu Weltraumschrott zu verarbeiten. Während die ersten drei Level nach einigen Anläufen leicht gemeistert werden können, schaltet Solar Striker in der zweiten Spielhälfte einige Gänge nach oben: hier erwarten euch weitaus gefährlichere Gegner und die bildschirmfüllenden Endbosse begrüßen euch mit einem wahren Kugelhagel. Hier heißt es üben und in den ersten Levels Leben horten, welche für jeweils 50000 Punkte erspielt werden können.

Auf technischer Seite bietet Solar Striker Licht und Schatten. Der Soundtrack unterstützt die Action optimal. Die verschiedenen Musikstücke sind sehr eingängig, lediglich bei den Soundeffekten wäre etwas mehr drin gewesen.

Die Grafik lässt das Alter des Spiels doch allzu deutlich erkennen. Wer neuere Shoot’em Ups auf dem Gameboy kennt, wird sich an die sehr einfache Grafik der Gegner und vor allem der Hintergründe erst gewöhnen müssen. Die Hintergrundzeichnungen lassen zwar recht effizient erkennen ob ihr über Städte, Kraterlandschaften oder durch Wolken fliegt. Sie sind jedoch transparent, d.h. es macht vom Gameplay keinen Unterschied wo ihr euch befindet, da ihr nicht gegen Höhlenwände oder durch die engen Gänge einer Raumstation fliegen könnt. Dennoch tragen die unterschiedlichen Hintergründe in Kombination mit den unterschiedlichen Musikstücken und den wechselnden Gegnertypen dazu bei, jedem Level eine ganz eigene Atmosphäre zu verschaffen. Ein paar Abschnitte mehr wären jedoch wünschenswert gewesen.

Der hohe Schwierigkeitsgrad und die altbackene Grafik werden wohl auf viele Spieler eher abschreckend wirken. Freunde des Genres werden jedoch an dem actiongeladenen Gameplay und der flüssigen Steuerung ihre Freude haben. Lediglich der zu kurze Umfang trübt das Bild.

Wertung

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7,5/10

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Genre: Shoot ’em Up
Spieler: 1-2
Entwickler: Minakuchi Engineering, Nintendo R&D1
Publisher: Nintendo
Erscheinungsjahr: 1989
Schwierigkeitsgrad: mittel

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Kommentare


Geddiboy
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Wertung:
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Als mein bester Grundschulkumpel seinen Gameboy inklusive Solar Striker bekam, ballerten wir uns begeistert und heldenhaft bis in Level 5, wo uns das Spiel unsere – damaligen- Grenzen aufzeigte. 20 Jahre später liebe und schätze ich dieses Shoot’em Up als absoluten Klassiker des Genres. Kein Grafikschnickschnack, kein ausgefeiltes Power-Up System, dafür klasse Sound, klasse Action und mein Einstieg in das geliebte Genre. Danke, Solar Striker!