21. Juni 2006, Jumpman
Als der Game Boy 1989 auf den Markt kam, durfte das grösste aller Nintendo-Zugpferde natürlich nicht fehlen: Ein Mario Jump n’Run. In Super Mario Land, mit welchem Stardesigner Shigeru Miyamoto direkt nichts zu tun hatte, sondern vom Team des Game Boy-Schöpfers Gunpei Yokoi geschaffen wurde, entführt der böse Ausserirdische Tatanga die anmutige Prinzessin Daisy. Natürlich macht sich Mario gleich auf, um die holde Maid aus den Klauen des Bösewichts zu befreien.
Das Spiel führt den mutigen Klempner, durch vier thematisch unterschiedliche Welten. So erinnert beispielsweise das Königreich Birabuto an das alte Ägypten, während im Königreich Muda das Wasser die Levels prägt. Jede der 4 Welten ist in drei Abschnitte unterteilt. Die meisten Stages sind in klassischer Jump n’Run Manier gehalten, die für zusätzliche Abwechslung sorgende Ausnahme sind zwei Shootersequenzen, die auch ihren Weg ins Modul gefunden haben.
Die meisten Items des Spiels wie Superpilz oder Stern kennt man schon aus dem gossen Vorbild Super Mario Bros (NES) und verbergen sich in den bekannten Fragezeichenblöcken. Ein weiteres bekanntes Item ist die Feuerblume, deren Eigenschaften jedoch im Vergleich zum NES-Spiel modifiziert wurden. Anstatt wie früher Feuerbälle auf die Gegner zu schleudern, kann Mario nun so genannte Superbälle abfeuern, mit denen nicht nur Gegner beseitigt, sondern auch Münzen eingesammelt werden können, von denen 100 Stück übrigens ein Extraleben einbringen. Zudem prallen Superbälle von Wänden und anderen Hindernissen ab. zu guter letzt gibt es auch noch ein Herz, welches – oftmals gut versteckt – nach Auffinden ein 1Up einbringt.
Super Mario Land bietet eine sehr grosse Gegnervielfalt, die sich nahezu komplett vom grossen NES-Vorbild unterscheidet. Auch die Namen sind sehr speziell und haben einen fernöstlichen Touch: Der altbekannte Goomba heisst hier beispielsweise Chiribo. Der tapfere Held trifft aber auch auf Nokobon genannte Schildkröten mit Bomben auf dem Rücken, fiese Bienen namens Bunbun, die ihn mit Speeren attackieren und zahlreiche andere Widersacher, die ihm das Leben schwer machen. Natürlich gibt es am Ende jeder Welt auch einen Endboss, der entweder durch einen Sprung auf einen Schalter (Super Mario Bros. lässt grüssen) oder durch Attackieren mit Superkugeln, bzw. Geschossen aus Flugzeug und U-Boot besiegt wird.
Die Grafik wirkt mit ihren winzigen Sprites und den schlichten Hintergründen zwar etwas unspektakulär, sorgt aber auch für den besonderen Charme des Spieles. Die Musik stammt zwar nicht vom grossen Mario Komponisten Konji Kondo, sondern von Hirokazu Tanaka, jedoch begleiten euch während des Spieles eingängige und passende Musikstücke, und auch die Soundeffekte fügen sich passen ins Geschehen mit ein.
Spielerisch orientiert sich Super Mario Land ganz klar am NES Klassiker Super Mario Bros, trotzdem bietet der Titel viel Eigenständiges. Gerade die originellen, aber unspektakulären Shooter-Einlagen im U-Boot und im Flugzeug verpassen dem Spiel eine eigene Identität. Da das Leveldesign sehr abwechslungsreich und der Schwierigkeitsgrad moderat ist, bleibt das Spiel die ganze Zeit über sehr motivierend. Obwohl Marios erstes Game Boy Abenteuer nicht sehr umfangreich ist, wird einige Zeit vergehen, bis man alle Secrets entdeckt hat. Als besonderes Bonbon erwartet den Spieler nach dem ersten durchspielen, noch ein zweiter Durchgang mit mehr Gegnern und Fallen, auch beim zweiten Durchzocken gibt es übrigens noch eine kleine Belohnung. Die Steuerung funktioniert tadellos und präzise, womit die totale Kontrolle über Marios Aktionen gewährleistet ist.
Super Mario Land hat mittlerweile zwar schon einige Jährchen auf dem Buckel, ist aber dennoch eines der besten Jump n’Runs, die es für den Game Boy gibt. Das gelungene Leveldesign, die klasse Steuerung und nicht zuletzt der nostalgische Charme sorgen dafür, dass der Titel in jede ordentliche Spielesammlung gehört.
Wertung
8/10
Genre: Jump n’Run
Spieler: 1
Entwickler: Nintendo R&D
Publisher: nintendo
Erscheinungsjahr: 1989
Schwierigkeitsgrad: einfach-mittel
Kommentare
Jumpman
Wertung:
Ich werde nie vergessen, wie ich 1992 das erste mal Super Mario Land bei einem Freund gespielt habe. Ich war sofort begeistert und habe damals solange meine Eltern genervt, bis ich das Spiel geschenkt bekam. Dieses Spiel ist einfach unglaublich motivierend, selbst als ich Tatanga in die ewigen Jagdgründe geschickt habe wurde es nicht langweilig, da danach noch eine schwerere Version geschafft werden wollte . Technisch haben die die Nachfolger mit Sicherheit mehr zu bieten, trotzdem ist Super Mario Land ein großartiges Spiel, das jeden Jump n’Run-Fan zu empfehlen ist.
Seppatoni
Wertung:
Sobald das Theme des ersten Levels erklingt, werden in mir unzählige nostalgische Gefühle geweckt. Zum ersten mal hab ich SML bei einem Nachbar gezockt, der den Game Boy damals ausgeliehen hatte – und ich durfte gleich bei Tatanga loslegen (mein Kumpel hatte bereits so weit gespielt). Als ich dann einen Game Boy hatte, kaufte ich mir das Spiel auch nach – und zocke es auch heute noch gerne durch. Die Levels, der kultige Soundtrack, die detailarme Grafik – alles hat seinen besonderen Charme.
Mylok
Wertung:
Ich hatte meine erste Reise ins Mario Land erst mit Teil 2, der Erstling ging an mir relativ unbeachtet vorbei. Warum das so war, kann ich heute nicht mehr nachvollziehen. Darin begründet sich aber vermutlich meine fehlende Begeisterung für dieses Spiel. Nichtsdestotrotz ist Super Mario Land ein Game Boy-Spiel, das man kennen und auch selbst (durch)gespielt haben muss!
Dani
Wertung:
Zwar konnten die Nachfolger diesen Klassiker in Punkto Grafik und Sound locker in die Tasche stecken und brillierten auch mit deutlich besserem Gameplay sowie mehr Einheitlichkeit bezüglich dem Franchise Super Mario, doch haben wir doch alle mal diesen Titel wenigstens angespielt und eine Menge Spaß gehabt. Und wie Seppatoni bereits geschrieben hat: jeder Pixel dieses Spielezwerges hat einfach nur Charme. Wenn man den Begriff „retro“ in einem Atemzug mit dem Game Boy nennen will, kommt an der Benennung dieses Titels einfach nicht herum. Kult!
joker1000
Wertung:
Der erste Mario Titel, auf dem guten alten Gameboy. Mir gefielen bei dem Spiel immer am meisten die beiden Level, in denen Mario per U-Boot und/oder Flugzeug in bester Shoot’em’Up-Manier unterwegs ist. Diese Levels boten eine gewisse spielerische Abwechslung zu dem altbewährten Dingen. Auch waren die Shoot’em Up Levels neu vertreten in einem Mario Spiel. Dem Spiel merkt man deutlich an, dass es gegenüber seinem Nachfolger vor allem in Sachen Technik und Leveldesign deutlich unterlegen ist.
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