12. Juni 2010, Geddiboy
Anfang der 1990er Jahre bekam der gemütliche Bär Balu, der vielen wohl eher aus Disney’s Dschungelbuch bekannt ist, seine eigene Zeichentrickserie, in welcher er als Frachtpilot luftige Abenteuer mit seinem Freund Kit Wolkenflitzer besteht. Der populären Zeichentrickserie wurde ein NES Spiel gewidmet, welches schließlich auf den Game Boy portiert wurde. Das Spiel trägt den englischen Originaltitel der Serie, „Tale Spin“.
In Tale Spin setzt ihr euch als Pilotenbär Balu hinter das Steuer der „Seegans“, einem Wasserflugzeug der Firma „Höher & Höher“. In fünf Levels müsst ihr eure Ladung vor Luftpiraten schützen und sicher an den Zielort bringen.
Tale Spin ist im Grunde ein Horizontalshooter. Der Bildschirm scrollt von links nach rechts und ihr weicht Feinden aus und erwidert das Feuer mit eurer Bordkanone. Ihr sammelt Ladung und andere Gegenstände ein die euch Geld und Punkte bescheren, am Ende jedes Levels wartet ein Endboss auf euch. Trefft ihr bestimmte Stellen in den Levels mit eurer Kanone, erscheinen Gegenstände oder sogar Tore, die in Bonusstages führen. In den Bonusstages habt ihr die Möglichkeit mit Kit Wolkenflitzer, Balu’s Freund und Navigator, Ballons einzusammeln die wiederum Punkte oder gar Extraleben enthalten.
Anders als in anderen Shootern könnt ihr mit dem A-Knopf beidrehen und zurück fliegen. Der Bildschirm scrollt dann von rechts nach links. So könnt ihr verpasste Extras aufsammeln, Feinde in eurem Rücken bekämpfen oder vermeiden, dass ihr zwischen Bildschirm und Hindernissen eingeklemmt werdet und ein Leben verliert.
Die Kanone der „Seegans“ ist leider sehr mickrig geraten, es kann immer nur ein Schuss auf dem Bildschirm sein. Gottseidank dürft ihr am Ende jedes Levels euer gesammeltes Geld bei Wildkatz‘ Werkstatt investieren. Neben besserer Panzerung (mehr Hitpoints) und schnellerem Motor könnt ihr hier auch Leben und Continues kaufen. Da sich Leben auch in den Levels und Bonusstages finden lassen, lohnt sich diese Investition eher nicht. Absolut essentiell ist jedoch der Kauf einer besseren Bordkanone. Dadurch dürfen zwei Kugeln gleichzeitig auf dem Bildschirm sein, nach Upgrade auf das beste Geschütz sogar vier. Ohne diese verbesserten Geschütze gestaltet sich der Kampf gegen die diversen Feinde äußerst zäh.
Schwierig ist das Spiel jedoch nicht. Da Balu’s Flugzeug relativ groß ist und ihr in den Levels wenig Platz zum manövrieren habt, werdet ihr zwar sicher einige Treffer einstecken und das ein oder andere Leben verlieren. Wenn ihr ein Level aber ein paar Mal gesehen habt, dürfte euch der Weg zum Endboss nicht mehr schwerfallen. Habt ihr das Angriffsmuster der Endbosse durchschaut bzw. herausgefunden an welcher Stelle ihr am besten stehen solltet, sind auch diese ein Kinderspiel.
Leider kommt richtiges Shooterfeeling erst in den letzten Levels auf, wenn ihr einerseits genügend Geld für die beste Bordkanone gesammelt habt und andererseits mehr Feinde versuchen euch eure Ladung abzujagen. Vorher kann das Spiel leider nicht mit anderen Shootern wie Nemesis oder Parodius mithalten.
Die Grafik ist sehr hübsch anzusehen und das Spiel läuft flüssig in hoher Geschwindigkeit. Aus dem Spiel hätte ein richtig guter Shooter werden können, Ideen wie das Kaufen neuer Ausrüstung oder die Möglichkeit umzudrehen und im Level zurückzufliegen bringen durchaus frischen Wind in das Genre. Leider wird der Schwerpunkt eher auf das Sammeln von Objekten gelegt als auf Ballern, und mit der ersten Bordkanone zu spielen macht einfach keinen Spaß. Außerdem ist der Umfang mit fünf Levels ein wenig mager ausgefallen.
Wertung
7/10
Genre: Shoot ‚em Up
Spieler: 1
Entwickler: Dual
Publisher: Capcom
Erscheinungsjahr: 1992
Schwierigkeitsgrad: mittel
Kommentare
Geddiboy
Wertung:
Da ich als Shooter Fan alles gespielt haben muss was fliegen kann, habe ich mir auch Tal Spin gekauft. Man kann zwar Spaß mit dem Spiel haben, insgesamt aber leider nur oberes Mittelmaß.