True Lies

12. September 2010, Mylok
Populäre Filme sind seit jeher gerne genutzte Vorlagen zu Videospielen. Besonders Actionstreifen finden oft den Weg auf diverse Konsolen, wodurch es auch eine Handvoll Titel gibt, in denen ein virtueller Arnold Schwarzenegger eine Rolle spielt. Zum Beispiel hätten wir da Terminator 2, Last Action Hero oder auch True Lies.

Die Umsetzung von True Lies für den Game Boy erinnert vom Spielablauf stark an die Levels 2 und 4 des Actionkrachers Probotector 2. Ihr seht euer Alter Ego Arnie von oben und steuert ihn so durch 5 verschiedene Levels. Dabei habt ihr manchmal bestimmte Aufgaben zu erfüllen, die aber nur einen groben Rahmen für euer Vorgehen darstellen. Denn normalerweise gilt es einfach unbeschadet am Ende des Abschnitts anzukommen. Die Ausnahmen hier sind Level 1 und 4: zu Beginn des Spiels müsst ihr vorm Verlassen des Gebäudes einen Computer anzapfen, in Level 4 gilt es eine bestimmte Anzahl an Waffenkisten zu vernichten. Hierfür durchstreift ihr ein Hafenviertel, das natürlich aber vor Terroristen nur so strotzt!

Diese Stroche findet ihr auch in den anderen 4 Abschnitten, in denen ihr aber auch nicht anders mit ihnen umspringt. Ganz nach Arnie-Manier werden möglichst dicke Knarren genutzt um die Burschen aus ihren Latschen zu pusten. Dabei fällt die Auswahl jedoch recht bescheiden aus. Neben eurer Standardpistole mit unendlich Munition, liegen in den Levels auch Uzis, Schrotflinten und Handgranaten herum. Es gibt zudem noch Minen und einen Raketenwerfer, diese beiden Waffen sind aber jeweils nur in einem Abschnitt zu finden. Je nach Waffentyp vertragen eure Feinde mehr Treffer, die Endbosse auf die ihr am Ende von Level 2,3 und 5 trefft sind natürlich nochmals zäher!

Obwohl euch True Lies nur 5 Abschnitte bietet (die Story orientiert sich an der Filmvorlage), sind diese teilweise recht groß ausgefallen. Dadurch verbringt ihr schon mal etwas Zeit damit ans Ziel zu kommen. Bis dahin warten auf euch Dutzende Feinde die recht unterschiedlich reagieren. Bleiben manche nur auf der Stelle stehen, verfolgen euch andere so lange bis ihr sie erledigt habt. Auch ist deren Bewaffnung nicht zu unterschätzen: im Normalfall bekommt ihr es mit MP’s zu tun, der ein oder andere hat aber auch schon mal Granaten, Raketenwerfer oder einen Flammenwerfer im Gepäck. Hier heißt es also aufpassen! Hab ihr aber einen Level mehrmals gespielt, kennt ihr die Standorte eurer Feinde und die meisten sollten kein Problem mehr darstellen. Viele Bösewichter lassen sich sogar erledigen ohne sie überhaupt ansehen zu müssen: eure Waffen reichen auch über den Bildschirm hinaus und erwischen so auch Personen, die ihr nicht auf dem Screen seht. An dieser Stelle aber noch eine Warnung! Mancherorts treiben sich auch unbescholtene Bürger herum, diese solltet ihr als anständiger Agent selbstverständlich schützen!

Grafisch und musikalisch bietet True Lies Durchschnittskost. Die Umgebung innerhalb eines Levels wiederholt sich oft und sieht nicht sonderlich fein aus. Eure Gegner gleichen sich auch wie ein Ei dem anderen, Probleme, sie von Zivilisten zu unterscheiden, habt ihr aber zum Glück selten. Ist mal etwas mehr los auf dem Bildschirm (2 Feinde oder mehr), geht das Spiel etwas in die Knie, unschöne Slowdowns sind die Folge. In punkto Sound gibt es nicht viel zu hören, leider fehlt eine akustische Bestätigung darüber ob ihr getroffen worden seit oder nicht. Wer also nicht ständig seine Energieanzeige im Blickfeld hat, liegt plötzlich auf dem Boden und weiß zunächst nicht wieso. Besonders schnell geht das übrigens wenn euch ein Typ mit Flammenwerfer erwischt. Die Musik ist gut gelungen, in jedem Level wird euch ein anderes unterhaltsames Stück geboten.

Wer vielleicht nun aufgrund des letzten Abschnitts den Eindruck gewonnen hat, True Lies sei es nicht Wert gespielt zu werden der irrt! Zwar hat der Titel auf dem Gebiet Grafik und Sound ein paar Macken, das trübt aber keinesfalls den Spaß, den man haben kann. Die Ballerei macht kurzzeitig Spaß und kann immer mal wieder rausgekramt werden, der Schwierigkeitsgrad ist moderat, zwei Passwörter (die ihr im Tipps & Tricks Teil findet) sorgen dafür das ihr auch später im Verlauf einsteigen könnt. Längere Zeit am Stück wird man sich aber nicht mit dem Spiel beschäftigen, dafür ist zu wenig geboten und das was euch geboten wird zu eintönig. Zocker die auf Probotector stehen sollten aber auf jeden Fall mal einen Blick riskieren!

Wertung

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7/10

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Genre: Action
Spieler: 1
Entwickler: Beam Software
Publisher: LJN
Erscheinungsjahr: 1995
Schwierigkeitsgrad: mittel
Bemerkung: Passwortsystem

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Kommentare


Mylok
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True Lies besorgte ich mir damals, nachdem ich es bei einem Kumpel angezockt hatte. Als alter Probotector-Fan gefiel mir das Spielprinzip sofort. Als ich es aber durch hatte, war erst mal Schicht im Schacht. Hin und Wieder wandert es aber immer noch in meinen Modulschacht, den für kurze Zeit macht das Spiel einfach sehr viel Laune!


Geddiboy
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Ich habe mir dieses Spiel vor vielen, vielen Jahren vom Grabbeltisch geholt und war angenehm überrascht. Denn knackige und kompromisslose Action machen True Lies zu einem echten Geheimtipp. Den letzten Level habe ich jedoch erst etliche Jahre später gemeistert, für einen Videospielneuling war es wohl eine zu harte Nuss. Wer eine Herausforderung sucht und keine grafischen Highlights erwartet wird bestimmt eine Weile viel Spaß damit haben.