Handy Boy

21. Juni 2012, Der Sammler
„It?s the stereo amplifying, screen magnifying, night lighting, fire button enlarging, thumb stick controlling, compacting, esy carrying accessory for your Game Boy®“[…]. Mit diesem Satz machte die Vertriebsfirma STD in den USA Printwerbung für den HANDY BOY.

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Der HANDY BOY ist ein Produkt aus dem Jahre 1994 für den Ur-Game Boy, welches versucht mehrere andere Zubehörgeräte in sich zu vereinen. Neben der Lupe, welche höhen- und winkelverstellbar ist , einem Licht und einem Arcade-Aufsatz, der einen Joystick und zwei große Knöpfe mitbringt, sind im Lieferumfang noch zwei aufklappbare Stereolautsprecher, eine Kabelverbindung zu den Batterien sowie ein Tragegurt enthalten.

Um den HANDY BOY mit Strom zu versorgen, gibt es eine Art Verlängerung für die Batteriepole, die wiederum per Kabel mit der Kopfseite des Gerätes verbunden wird. Hat man ein passendes Netzteil mit 6 Volt parat, kann man dieses verwenden, um den HANDY BOY und den Game Boy zu betreiben, dazu muss man noch ein weiteres, bereits am HANDY BOY vorhandenes Kabel in die Game Boy-Strombuchse stecken. Batterien dürfen sich bei Netzteilbetrieb nicht mehr im Game Boy befinden. Ein weiteres Kabel verbindet den Kopfhörerausgang des Game Boys mit den Stereolautsprechern.

Praktisch sind die unabhängigen Schiebeschalter für das Licht und den Ton, da man so bei heller Umgebung das Licht ausschalten kann, ohne auf den Ton verzichten zu müssen. Der Joystick und die Buttons werden einfach über die originalen Pendants des Game Boy?s gesteckt. Die Steuerung wird ganz einfach durch Kunststoffverlängerungen im Arcade-Aufsatz 1:1 mechanisch übertragen. Leider kommt es ab und zu vor, dass die Buttons während des Spielens in der „gedrückt“-Stellung hängen bleiben. Der „Arcadestick“ ist, wie üblich für solche Aufsätze etwas träger als das original Steuerkreuz und erschwert die Steuerung vor allem bei diagonalen Bewegungen.Die Lupe vergrößert den Bildschirm des Handhelds um ca. 150% und bietet dabei ein doch recht gut Bild. Der Tragegurt hilft dem stolzen Besitzer dieses Ungetüms beim portablen spielen die Arme vom Gewicht zu entlasten. Ob man sich allerdings heut zu Tage mit dieser „auffälligen“ Konstruktion noch in den Zug setzen würde, sei mal dahingestellt.

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Auch der HANDY BOY war eines dieser Produkte, welches an andere Firmen lizenziert wurde. Hergestellt von Joyplus, vertrieb in den USA beispielsweise die Firma „STD“ den HANDY BOY. „STD“ ist jene Firma, die vor allem durch ihren recht unglücklichen Namen zu Ruhm und Ehre kam, aber darüber haben andere schon genug geschrieben. Angepasst in der Größe, gab es ähnliche Geräte wie den HANDY BOY später für den Game Boy Pocket und den Game Boy Color, wenn auch hier und da mit anderem Namen, z.B. HANDY PAK.