24. Dezember 2008, channard
Das 1991 im FALKEN-Verlag veröffentlichte Buch „Tips, Tricks und Gewinnstrategien für Game-Boy-Spiele“ ist recht einfach strukturiert. Der Inhalt besteht aus einer Einleitung des Autors, einer kurzen Zusammenfassung der seinerzeit noch recht jungen Geschichte des Game-Boys, dem Hauptteil sowie einem recht informativen Anhang.
Widmen wir uns zu Beginn der Rezension dem äußeren Erscheinungsbild der vorliegenden Literatur. Als erstes fällt selbstverständlich das Titelbild auf, das den interessierten Leser ersteinmal dazu auffordern möchte, einen Schritt Abstand zu nehmen. Kein weiteres mal ist mir bisher ein dermaßen lieblos gestaltetes Titelbild aufgefallen. Wir erkennen einen Nintendo Game-Boy inkl. laufendem Solar Striker. Der Weltraum-Hintergrund sowie das Flugvehikel im Vordergrund wirken recht unprofessionell und wirken sich auf die Game-Boy Fotografie eher negativ aus. Sicherlich wäre zu berücksichtigen, dass seinerzeit kein Photoshop oder QuarkExpress zur Verfügung stand – aber selbst die im Jahre 1991 vorhandenen grafischen Möglichkeiten hätten mit ein wenig mehr Liebe dazu ausgereicht, eine anspruchsvollere Darstellung des Titelbildes zu gewährleisten.
Das Buch verspricht auf 173 Seiten geballte Informationen zu insgesamt 18 Game-Boy Spielen. Wie es eine seriöse Literatur fordert, bekommen wir auf den ersten Seiten die Einleitung des Autors präsentiert. In kurzen Worten beschreibt Rene Zey hier um was es sich eigentlich bei Nintendos Game-Boy handelt, geht auf den überraschenden Erfolg des Handhelds ein, erklärt kurz die Grundsätzlichkeiten der verschiedenen Spiele-Genres und dankt abschließend all denen, die seine mehrere Wochen beanspruchte Recherche gutmütig unterstützt haben.
Auffällig und gewöhnungsbedüftig ist die Tatsache, dass in dem kompletten Buch der Game-Boy als Videospiel betitelt wird. Begriffe wie Handheld oder Videospielkonsole sucht man vergeblich. Die eigentlichen Videospiele werden in dem Buch als Module bezeichnet, so dass wenigstens Mißverständnissen vorgebeugt wurde.
Der Einleitung folgt eine kurze Zusammenfassung der bis dahin jungen Geschichte des Handhelds. Rene Zey wirfst hier fleißig mit statistischen Werten um sich. So beschreibt er den momentanen Absatz von 6 Mio. Geräten seit der Markteinführung im Jahre 1989 (Japan), das Werbebudget in Höhe von 15 Mio. Mark und die damit finanzierten 500 TV-Spots und er nimmt Bezug auf die fleißigen Mitarbeiter hinter der kostenlosen Hotline, die bereits jetzt die unglaubliche Anzahl von 100.000 Telefonanrufen und zusätzlich 10.000 Briefen meistern müssen. Enden tut dieser Teil des Buches mit einem Blick in die Zukunft, in der es über 200 Spielmodule geben wird und sich eine Vielzahl von Modulen im Viererspielmodus darunter befinden werden.
Kommen wir nun zum Hauptteil des Buches – den Game-Boy Geheimnissen. Präsentiert werden hier Tips und Tricks zu insgesamt 18 Game-Boy Spielen in ausführlicher Form, sowie weitere 35 Spiele, die im Schnellverfahren abgehandelt und meist mit kaum mehr als 5 Sätzen bedacht werden.
Berücksichtigt werden unter anderem:
- Cosmo Tank
- Alleyway
- The amazing Spider-Man
- Dr. Mario
- Kwirk
- Tetris
Das Prinzip der Tips und Tricks ist immer das selbe – nach einem kurzen Einleitungstext um was es sich bei dem entsprechenden Spiel handelt (u.a. Darstellung der Hintergrundgeschichte), folgt eine Zusammenfassung von Informationen die man u.a. auch in den jeweiligen Spielanleitungen nachlesen kann, sowie persönliche Erfahrungen die der Autor während dem Spiel sammeln konnte. Das Design der Tips und Tricks ist recht übersichtlich – beginnend mit einem Bild der OVP, Text in gut lesbarer Schriftgröße und verständlich geschrieben, gibt es dazu noch diverse Screenshots (selbst gezeichnet). Leider wurden die Tips zu Ballon Kid nur bis zum 5. Level berücksichtigt. Das Spiel besitzt allerdings ganze 8 Level.
Der Anhang des Buches ist wirklich gut durchdacht. Präsentiert werden hier Bezugsadressen von Händlern, bei denen man die neuesten Game-Boy Spiele erwerben kann. Berücksichtigt wurden Händler aus Deutschland und Österreich. Genauso verhält es sich mit der Aufzählung von Game-Boy Fanclubs im deutschsprachigen Raum. Meines Erachtens eine schöne Idee um mit weiteren Fans in einfacher Weise in Kontakt zu treten. Damals noch per Brief mit Briefmarke, ganz ohne die heutigen technischen Möglichkeiten versteht sich.
Rene Zey’s „Tips, Tricks und Gewinnstrategien für Game-Boy-Spiele“ ist jedem Fan des kleinen grauen Handhelds zu empfehlen, auch wenn die Aufmachung des Buches nicht gerade professionell wirkt, bietet es doch in sehr übersichtlicher Weise viele verschiedene Information zu ettlichen Spielen. Der Preis von 14,80 DM ist gerechtfertigt.
ISBN: 3-8068-1235-7
Verlag: Falken, 1991
Autor: Rene Zey