Daedalian Opus

10. Februar 2018, Seppatoni
Für viele war der Game Boy die ideale Plattform für Puzzle-Spiele. Die schlichte Technik war für das Genre mehr als ausreichend, das Spielprinzip oft simpel, aber dennoch packend. Und dazu eignen sich diese meist auch für eine kurze Partie zwischendurch. Dies erkannte auch Vic Tokai und warf mit Daedalian Opus einen weiteren Vertreter ins Rennen, der sich inhaltlich dem klassischen „Puzzle“ tatsächlich stärker annäherte als manch anderer Titel der selben Spielegattung.

Daedalian Opus basiert nämlich auf Pentomino, einem Spiel, bei welchem eine vorgegebene Fläche mit verschiedenen Formen so ausgefüllt werden muss, dass zum einen alle Teile verwendet werden und zum anderen die komplette Fläche von diesen abgedeckt wird. Dasselbe Prinzip kommt auch auf dem Game Boy zur Anwendung. Auch hier wird euch eine eingerahmter Bereich vorgegeben du euch die einzusetzenden Elemente bereitgelegt. Diese können in alle Richtungen gedreht und auch gewendet werden, um zur gewünschten Lösung zu kommen. Der einzige Unterschied ist, dass ihr in bestimmten Levels mehr Teile zur Auswahl habt als für die Lösung nötig sind.

Verpackt wird das ganze in eine nette Rahmenhandlung, bei welcher ihr im Lande des Daedalius verschiedene Prüfungen absolvieren müsst und dabei von einer Insel zur anderen gelangt, welche euch jeweils eine Aufgabe in Form eines Pentomino-Rätsels bereit hält. Beim namensgebenden Daedalius (oder auf Deutsch Dädalus oder Daidalos) selber handelt es sich im eine Figur der Mythologie des antiken Griechenlandes. Er galt als brillanter Erfinder, Techniker, Baumeister und Künstler und erschuf unter anderem das Labyrinth auf Kreta, in welchem der Minotaurus gefangen gehalten wurde.

Doch genug der griechischen Geschichte und zurück zum Spiel. Über 35 Rätsel warten darauf von euch gelöst zu werden. Beginnt es noch relativ harmlos mit einem Rechteck, das mit 3 Formen ausgefüllt werden muss, so werden die Aufgaben recht schnell wesentlich anspruchsvoller. Wie bei Pentomino üblich, müsst ihr dann mit bis zu 12 verschiedenen Formen hantieren und damit Flächen in allen Variationen und Ausführungen befüllen. Dabei kann durchaus einiges an Zeit vergehen, bis ihr eine passende Lösung gefunden habt. Euren Fortschritt könnt ihr mit dank des komfortablen  Passwortsystems mit den 4-stelligen Kennwörtern jederzeit bei der selben Aufgabe wiederaufnehmen.

An der Steuerung gibt es nichts zu bemängeln. Mit A nehmt ihr die Puzzleteile auf und legt sie auch wieder ab, B nutzt ihr um die Teile zu rotieren. Mit Start und Select wendet ihr die Teile horizontal, beziehungsweise vertikal. Mit einem Druck auf A und B gleichzeitig startet ihr das aktuelle Puzzle nochmals von vorne. Eine Pausen-Funktion gibt es nicht, da es auch kein Zeitlimit oder ähnliches gibt, lässt sich auch ohne Probleme darauf verzichten. Die Präsentation ist grösstenteils zweckmässig und sorgt für eine einwandfreie Übersicht während den Knobeleinlagen, die netten Zwischensequenzen und passende Musikuntermalung tragen ebenfalls einen Teil für die passende Atmosphäre bei. Der Umfang mit fast 40 Puzzles kann sich durchaus sehen lassen und wird euch für einige Zeit beschäftigen. Es kann durchaus eine ganze Weile dauern, bis ihr bei einem Rätsel eine korrekte Lösung ertüftelt habt.

Wer ein Faible für Knobelspiele wie Pentomino hat oder generell gerne Puzzle-Spiele zockt, der wird sich stundenlang in die Herausforderungen von Daedalian Opus vertiefen können. Auch alle anderen dürfen durchaus mal einen Blick riskieren und werden bestimmt das eine oder andere Rätsel lösen. Daedalian Opus ist trotz oder gerade wegen seines simplen Spielprinzips ein äusserst kurzweiliger Zeitvertreib, das den Spieler stundenlang an den Game Boy fesseln kann.

Wertung

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7.5/10

Genre: Puzzle
Spieler: 1
Entwickler: Tokai Communications
Publisher: Vic Tokai
Erscheinungsjahr: 1990
Schwierigkeitsgrad: ansteigend

Kommentare


Seppatoni
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Wertung:
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Ich selber bin kein grosser Freund von klassischen Puzzles und auch nicht besonders talentiert, wenn es um Puzzle-Spiele geht. Aber als ich damals Daedalian Opus auf dem Multimodul eines Bekannten gespielt hatte, ging durchaus so manche Stunde ins Land. Die Knobeleinlagen können einen teils schier verzweifeln lassen, umso befriedigender ist es, wenn man nach unzähligen Versuchen dann endlich doch die richtige Lösung gefunden hat. Tolles Spiel!