Duck Tales

16. Juni 2018, Seppatoni
„Sie sind geheimnisvoll, doch sie sind super toll, die Duck Tales, woohoo!“ Wer jetzt keinen Ohrwurm hat, der hat wohl das Ende der 80er und den Anfang der 90er-Jahr verpasst. Mit Duck Tales hatte Disney eine der populärsten Zeichentrickserien überhaupt lanciert und begeisterte mit den Abenteuern aus Entenhausen rund um den Duck-Clan alt und jung. Die Erfolgswelle erfasste auch den Game Boy, für welchen Capcom eine Videospiel-Umsetzung der Disney-Serie präsentierte und darin die Protagonisten auf Schatzsuche schickte.

Dagobert Duck, seines Zeichens die reichste Ente der Welt, hat von 5 bislang unbekannten Schätzen erfahren. Natürlich zögert der alte Geizkragen keine Sekunde und macht sich auf, die herrenlosen Schätze ausfindig zu machen und zu seinem Besitztum hinzuzufügen, bevor ihm sein alter Rivale Mac Moneysack zuvorkommt. Das Abenteuer beginnt in Dagoberts Geldspeicher, wo ihr frei wählen dürft, in welcher der 5 Welten ihr eure Schatzsuche starten möchtet. Die Schauplätze sind angesiedelt im Dschungel und alten Tempeln des Amazonas, führen euch in ein Spukschloss in Transsilvanien, muffige Diamantminen in Afrika, auf die verschneiten Berge des Himalayas und sogar bis auf den Mond.

Dagobert kriegt es in den Levels mit allerhand einheimischen Kreaturen zu tun, die den Eindringling nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Ein Glück hat der Erpel seinen Spazierstock dabei, dieser erweist sich als schlagkräftige Waffe. Mit dem sogenannten Pogo-Sprung hüpft ihr mit nach unten gerichtetem Stock auf die Gegner und räumt diese damit aus dem Weg. Doch nicht nur das, ihr könnt auf diese Weise auch auf Stacheln herumhüpfen oder auch generell einfach zusätzlich an Höhe gewinnen. Weiter könnt ihr den Stock als Golfschläger verwenden und damit Steine oder bröckelige Wände zerbröseln und auch Objekte durch die Gegend schiessen.

Zusätzlich könnt ihr die beiden Stockanwendungen auch dazu nutzen um Schatzkisten zu öffnen, welche ihr überall in den Welten verteilt findet. Diese beherbergen jeweils hilfreiche Items. Eine Eiswaffel füllt eure Energie um eine Einheit auf, ein Kuchen erfrischt direkt die ganze Leiste. Die Dagobert-Puppe spendiert ein Extraleben, während die Münze für kurze Zeit unverwundbar macht. Meist findet ihr jedoch Diamanten in den Holztruhen. Diese existieren in 3 verschiedenen Grössen und erhöhen entsprechend euer Punkte- bzw. Geldkonto. Oftmals findet ihr die Items aber auch verteilt in den Welten. Wenn ihr bestimmte Stellen passiert oder berührt, kommen diese zum Vorschein. Daneben gibt es noch weitere, gut versteckte grosse Schätzkisten, die entweder besonders wertvolle Schätze beinhalten oder eure Lebensenergie um einen Punkt erweitern.

Überhaupt gibt es in den weitläufigen Welten einiges zu entdecken. Mal müsst unsichtbare Schatztruhen erscheinen lassen und als Treppen verwenden um in versteckte Bereiche zu gelangen, mal gilt es durch falsche Wände hindurchzuwatscheln oder unüberwindbar scheinende Abgründe zu überqueren. Auch kleinere Aufgaben gilt es zu erfüllen, um im Spiel voranzukommen oder eben weitere Secrets freizulegen.

Unterstützung erhält Dagobert jeweils von seinen Neffen Tick Trick und Track sowie deren Freundin Nicky, welche ihm stets mit Tipps und Hinweisen in den Welten zur Seite stehen. Auch Haushälterin Frieda ist mit von der Partie und spendiert massig Eistüten. Eine besondere Rolle nimmt Quack der Bruchpilot ein. Dieser wartet an den verschiedenen Schauplätzen auf Onkel Dagobert und fliegt ihn wahlweise zurück nach Entenhausen. So kann Dagobert seine bisher gesammelten Schätze in Sicherheit bringen und in der Welt erneut auf Punktejagd gehen. Dies ist reizvoll für fleissige Schätzesammler, diese dürfen sich nämlich bei reicher Beute auf einen noch etwas besseren Abspann freuen.

Optisch fängt das Spiel die Cartoonvorlage gut ein, wenngleich die technischen Limitierungen des Game Boys ab und zu für Slowdowns und Flackereinlagen sorgen. Ähnlich sieht es beim Sound aus. Herausragende Kompositionen begleiten euch während des Abenteuers, werden aber phasenweise vom Geschehen und den Soundeffekten „verschluckt“. Aber dies tut dem Spielspass keinen Abbruch. In Sachen Steuerung gibt es nichts zu beanstanden, Dagobert Duck steuert sich präzise und die Pogosprünge hat man – evt. nach kurzer Eingewöhnungszeit – stets im Griff. Mit 5 Grossen Welten plus dem anschliessenden Finale ist auch für Umfang gesorgt. Zudem gibt es in den Welten derart viele Geheimnisse und versteckte Items zu entdecken, für welche ein einmaliger Durchmarsch nicht ausreicht.

Mit Duck Tales legte Capcom den Grundstein für seine Serie an qualitativ hochwertigen Disney-Videospielen. Das mit prominenter Lizenz ausgestattete Hüpfspiel weiss durchwegs zu überzeugen und sorgt dank unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen sowohl bei erfahrenen Plattform-Freaks wie auch bei Einsteigern gleichermassen für Freude. Somit ist Duck Tales nicht nur den Fans der Serie empfohlen, auch alle anderen Spieler dürfen beruhig zugreifen.

 

Wertung

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7.5/10

Genre: Jump n’Run
Spieler: 1
Entwickler: Capcom
Publisher: Capcom
Erscheinungsjahr: 1990
Schwierigkeitsgrad: einstellbar


Kommentare


Seppatoni
avatar_geddiboy
Wertung:
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Ich hatte damals die NES-Version von Duck Tales zum Geburtstag erhalten, die mich begeistert hat. Die Game Boy-Version habe ich erst einige Zeit später kennengelernt. Positiv überrasch war ich ob den unterschiedlich designten Levels. Und auch wenn bei der GB-Variante in allen Belangen ein wenig abgespeckt wurde bzw. werden musste, bekam man dennoch ein tollen Hüpfspiel geboten.