24. Dezember 2019, Seppatoni
Das dynamische Steinzeit-Duo Joe & Mac eroberte Anfang der 1990er als Caveman Ninjas die Spielhallen dieser Welt. Dem erfolgreichen Arcade-Automat folgten daraufhin etliche Umsetzungen für diverse Heimcomputer und Konsolen. Mit von der Partie auch Nintendos Game Boy, der 1993 in den Genuss der prähistorischen Dinohatz kam. Anlass dafür sind die Frauen eures Dorfes, welche in einer Nacht-und Nebelaktion von Mitgliedern eines anderen Stammes verschleppt wurden. Nun liegt es an euch die Damen aus den Händen der Entführer zu retten.
Trotz dem Titel Joe & Mac stürzt ihr euch auf dem Game Boy alleine ins Abenteuer. Welchen der beiden Protagonisten – sie unterscheiden sich optisch durch ihr grünes (Joe), bzw. blaues (Mac) Haar) ist anhand der monochromen Farbgebung relativ schwierig ausfindig zu machen. Ihr startet jedenfalls bewaffnet mit einer Axt eure Suche nach den Mädels und dürft auch bald einmal Gebrauch von eurer Waffe machen. Im Laufe des Abenteuer bekommt ihr es mit allerhand prähistorischen Lebewesen zu tun, die euch am Fortschritt hindern wollen. Kleine Tyrannosaurier, durch die Luft schwebende Pteranodons oder entgegenflatternde Archäopteryxe machen euch das Leben schwer. Dazu gesellen sich Höhlenmenschen in unterschiedlichsten Formen. Ob bewaffnet mit Steinen, mit Bomben schmeissend in steinzeitlichen Helikoptern oder versteckt in Büschen wartet die Meute des feindlichen Stammes auf euch.
Besiegt ihr einen Gegner, so hinterlässt er oftmals Leckereien in Form von Mais, Melonen oder Hamburgern, welche eure Energieleiste wieder auffrischen. Daneben erhaltet ihr auch Unterstützung von verschiedenen Waffen, die an unterschiedlichen Stellen im Spiel aufsammeln könnt. Neben der Standardwaffe gibt es mit dem Bumerang und einem spitzen Stein weitere Waffen, steinzeitliche Hightech-Unterstützung gibt es in Form von Feuer oder dem Rad, mit welchen ihr eure Gegner besonders effektiv angreifen könnt. Ihr könnt eure Attacke durch längeres Gedrückthalten des Angriffbuttons sogar aufladen und damit einen besonders starken Treffer landen. Wartet ihr aber zu lange mit dem Loslassen, setzt ihr euren Steinzeit-Ninja damit selber für kurze Zeit ausser Gefecht. Mittels SELECT könnt ihr jederzeit zwischen den unterschiedlichen Waffen wechseln. Verliert ihr aber ein Leben wird eure Ausrüstung wieder auf die Standard-Axt reduziert.
Die insgesamt 9 Welten führen euch durch unterschiedliche Schauplätze: Düsteren Höhlen, ein wasserfallreicher Dschungel, ein gespenstischer Dinofriedhof und sogar das Innere eines Dinosauriers liegen auf eurem Weg. Am Ende eines Abschnitts bekommt ihr es dann meist auch mit einem dicken, prähistorischen Obermotz zu tun. Ein riesiger T-Rex, Pteranodon, Mammut oder auch eine gigantische fleischfressende Pflanze: Sie alle wollen mit etwas Geschick und Taktik aus dem Weg geräumt werden.
Grafisch weiss Joe & Mac durchwegs zu überzeugen. Die schönen Hintergründe und die teils humorvollen Animationen tragen ihren Teil zur Stimmung bei, allerdings äusserst sich zu viel Action auf dem kleinen Bildschirm gerne mal in Form von Geflacker. Musikalisch überzeugen vor allem das gesampelte Dinogebrüll, ansonsten werdet ihr in den Levels stets vom gleichen Hintergrundstück begleitet, nur unterbrochen durch die Bossmusik. Die Soundeffekte wirken teils etwas unpassend.
Mit 9 Welten wird ein ordentlicher Umfang geboten, allerdings sind diese spielerisch alle äusserst ähnlich und lassen vom Design her Abwechslung vermissen. Auch die eine oder andere unfaire Stelle durch aufgrund des Bildschirmausschnitts nicht sichtbare Gegnern sorgt gelegentlich für etwas Frust. Dafür ist auf die Steuerung verlass. Egal ob Attacke oder der extra hohe Supersprung, alles geht gut von er Hand. Die Tastenbelegung dürft ihr vor Beginn auch noch selber auswählen. Ebenso die Sprache, wobei die deutsche Übersetzung etwas fehlerhaft ausfällt. Für die Punktesammler wurde zudem auch noch eine Highscore-Liste integriert.
Insgesamt kann der Game Boy-Auftritt von Joe & Mac durchaus überzeugen. Zwar hätten ein paar mehr Ideen und Abwechslung nicht geschadet, aber trotzdem bekommt der Spieler ein solides Jump n’Run mit sympathischer Steinzeitthematik geboten.
Wertung
6.5/10
Genre: Jump n’Run
Spieler: 1
Entwickler: Movietime
Publisher: Elite
Erscheinungsjahr: 1993
Schwierigkeitsgrad: mittel
Kommentare
Seppatoni
Wertung:
Meine erste Erfahrung mit Joe & Mac sammelte ich auf dem NES, als ich das Spiel äusserst günstig in einem Katalog bestellte und ob der Eintönigkeit des Titels leicht enttäuscht war. Die Game Boy-Variante macht dies etwas besser, sorgt dank der Möglichkeit mehrere Waffen zu tragen für mehr Variation im Angriff und auch beim Levelsetting für etwas mehr Vielfalt. Dennoch bleibt Joe & Mac im Anblick der Konkurrenz nur ein Platz im vorderen Mittelfeld der Plattformer.