Bugs Bunny: Crazy Castle 2

21. Januar 2006, Mylok
Wer kennt sie nicht? Die quirlige Bande um den allseits beliebten Hasen Bugs Bunny. Nahezu jeder der sich auch nur ein wenig für Zeichentrickserien interessiert – sei es nun in seiner Kindheit gewesen oder heute noch – der dürfte zumindest einmal in seinem Leben eine Episode der Bugs Bunny Show, Looney Tunes oder Tiny Toones im TV verfolgt haben. Klar, das solch populäre Serien als Videospiele verwurstet wurden und werden. In diversen Abenteuern für die verschiedensten Konsolen mussten die Charaktere bereits antreten um gegen ihre Erzfeinde zu bestehen. Für den Game Boy waren das zum Beispiel Road Runner, Tweety und Co in Looney Toons, Buster und Babs Bunny in Tiny Toons oder auch eingangs erwähntes Langohr in Bugs Bunny: The Crazy Castle. Und genau jener bekam einen zweiten Teil für Nintendos Kleinsten spendiert, den wir euch hier vorstellen möchten. Mittlerweile gibt es übrigens schon Teil 3 und 4 der Bugs Bunny: The Crazy Castle Reihe. Beide sind für den Game Boy Color erschienen.

Doch hier geht es um Teil 2! Was müsst ihr wissen? Erstmal den Hintergrund des Spiels: eure holde Maid wurde entführt! Schlimm genug das sie euren flauschigen Armen entrissen wurde, doch kommt zu allem Übel noch dazu, dass sie von der bösen Hexe Hazel in ein verwinkeltes Schloss verschleppt wurde. In 28 Level müsst ihr euren Liebling suchen. Um in der Burg voranzukommen habt ihr die Aufgabe in jedem Level 8 Schlüssel aufzuspüren, erst dann lässt sich die letzte Tür der Stage öffnen. Habt ihr alle 28 Abschnitte gemeistert, steht dem Endkampf gegen die gemeine Zauberin nichts mehr im Weg. Doch bis es dazu kommt, müsst ihr mehr als einmal euer Können unter Beweis stellen. Sind die ersten Levels noch innerhalb weniger Minuten geknackt, nehmen Komplexität und Gegnerschaft in späteren Abschnitten erheblich zu. Bugs Bunny steuert sich dabei wie im Vorgänger auf dem Game Boy: er kann weder springen noch irgendwelche Attacken aus eigener Kraft ausführen, und wenn euch ein Feind berührt verliert ihr sofort ein Leben und müsst den Abschnitt von vorne beginnen. Ihr seit daher vollkommen auf die Umgebung und das Inventar in den Levels angewiesen.

Was etwas ungewohnt klingt, spielt sich in der Praxis aber sehr gut. Um auf höhere Ebenen zu kommen benutzt ihr Röhren, Aufzüge oder kleine Trampolins. Aufgesammelte Items wie ein Hammer oder ein Pickel beseitigen Blöcke bzw. lassen euch bestimmte Hindernisse erklimmen. Eure Gegner können diese Dinge nur beschränkt nutzten. Zwar können sie auch Aufzüge, Kletterseile und Röhren benutzten, mit Blöcken, Warpfeldern oder den wichtigen Sprungbrettern wissen sie aber nichts anzufangen. Ihr müsst euch jedoch nicht allein auf eure Flinkheit als Hase plus eben genannte Levelausstattung verlassen. In jedem Abschnitt stehen euch zudem einige mächtige Waffen zur Verfügung.

Das sind entweder knallige Bomben die ihr vor den Füßen eurer Feinde ablegt oder flinke Pfeile die ihr auch auf entfernte Bösewichte abfeuern könnt. Neben einer dieser Waffengattungen findet ihr in Türen oder auf den Gängen noch andere Utensilien. Das stärkste davon stellt ein Zaubertrank dar. Habt ihr einen Schluck dieses Gebräus zu euch genommen, kann euch nichts mehr aufhalten: Gegner die ihr in diesem Stadium berührt gehen buchstäblich in die Luft. Gleiches gilt für den Blitz. Wer diesen aufsammelt, erledigt auf einen Schlag alle Feinde auf dem Bildschirm. Einen anderen Weg gehen da das Schutzschild und die Uhr. Ersterer baut, wie der Name schon sagt, ein schützendes Schild um euch auf wohingegen die Uhr sämtliche Feinde in ihrer Bewegung einfriert. Alle drei Extras sind natürlich in ihrer Anwendung zeitlich begrenzt, eine Melodie sowie das Blinken der Spielfigur weist euch darauf hin, dass die Wirkung aufgehoben ist. Ab und an findet ihr auch Kisten und die aus der Serie bekannten 10 Tonnen Gewichte, die ihr natürlich ebenfalls einsetzt um die Bösewichter zu plätten.

In den Levels ist aber auch ein kluges Vorgehen oftmals oberste Pflicht, nebst dem richtigen Itemeinsatz. Denn ihr könnt euch meist nicht allein auf eure Ausrüstung verlassen, die Waffen findet ihr selten im Überfluss und des Öfteren braucht ihr die raren Argumentverstärker für ganz bestimmte Gegner. Die sitzen dann zum Beispiel auf Plätzen, an denen ihr sie nicht umgehen könnt. Jeder der zahlreichen Feinde hat nämlich sein eigenes Verhalten. Während beispielsweise Daffy Duck und Sylvester immer auf einer Ebene bleiben und dort stupide hin- und herlaufen, verfolgen euch der Tasmanische Teufel oder auch Wile E. Coyote durch das ganze Level. In Abschnitten, in denen diese Kerle öfters vertreten sind, kommt ihr mitunter ganz schön ins Schwitzen. Da sind ein paar Eigenarten des Spiels besonders wichtig und unumgänglich, will man das Levelende unbeschadet erreichen. Zum einen tun euch Feinde in Röhren und Aufzügen nichts, wenn ihr diese im selben Moment nutzt. Zum anderen harren die Fieslinge einen Moment an ihrem Platz aus wenn ihr aus einer Tür heraustretet. Beides lässt sich wunderbar benutzten um die üble Bande auszutricksen und ist wie gesagt absolut notwendig um in Bugs Bunny: The Crazy Castle 2 zu bestehen.

Grafisch gibt es nicht viel zu kritisieren. Alle Figuren sind liebevoll animiert und gezeichnet, wer die Serie kennt weiß sofort, welchen Charakter er da vor sich hat. Auch die verschiedenen Grafiksets der 5 unterschiedlichen Umgebungen des Schlosses sind nett anzusehen. Zwar wiederholen sie sich immer wieder, an deren grafischer Qualität lässt sich aber nichts bemängeln. Das einzige Problem das auftreten kann sind ein paar Ruckler wenn auf dem Bildschirm zuviel los ist. Dann wird der Spielfluss etwas zäh und es können mitunter auch ein paar Streifen auf dem Display auftauchen. Mein Tipp: erledigt ein paar Gegner, dann läuft alles wieder schön flüssig! Auch für die Lauscher wird etwas geboten. Die hübschen Melodien gehen schnell ins Ohr und passen gut zu den Lokalitäten: denn so wie sich die 5 Levelaufmachungen optisch voneinander unterscheiden, so hat auch jedes seine eigene Melodie. Soundeffekte werden zwar äußerst spärlich eingesetzt, das stört aber nicht wirklich im Spiel. Schließlich ist die Musikuntermalung sehr unterhaltsam.

Mit einigem Geschick und dem richtigen Waffeneinsatz schafft ihr es schließlich bis zum letzten Level. Dort wartet dann bereits die böse Hexe auf euch. Da die meisten Gegner sehr vorhersehbar agieren, fällt der Schwierigkeitsgrad des Spiels nicht sehr hoch aus. Waren es im Vorgänger noch rund 80 Levels, so habt ihr hier nur 28 Abschnitte zu meistern. Da aber besonders die höheren Levels teilweise sehr weitläufig sind, verbringt ihr schon ein bisschen Zeit vor dem Handheld, bis ihr den Abspann seht. Dank des komfortablen Passwortsystems (nur 4 Stellen) und der großzügigen Lebensvergabe (+ unendlich Continues) kann man jeden Teil des Schlosses immer und immer wieder probieren bis man ihn geschafft hat. Für Einsteiger und ungeübte Spieler also sehr entgegenkommend. Grundsätzlich ist der Titel allen Spielern, die kurzweilige Unterhaltung suchen, wärmstens zu empfehlen. Die meisten Level sind von ihrer Länge her 1A Pausenfüller und auch das gute Passwortsystem trägt dazu bei, dass Bugs Bunny: The Crazy Castle 2 bestens als Handheldspiel geeignet ist!

Kleines Detail am Rande: Bugs Bunny: The Crazy Castle 2 ist bis auf die Darsteller identisch mit den Spielen Hugo und Mickey Mouse. Solltet ihr also die Hasen-Version nirgends finden, könnt ihr bedenkenlos auch zu einem der anderen Titel greifen.


Wertung

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8/10

test_bugsbunnycrazycastle2_boxGenre: Puzzle/Strategie
Spieler: 1
Entwickler: Kemco
Publisher: Kemco
Erscheinungsjahr: 1991
Schwierigkeitsgrad: ansteigend
Bemerkung: Passwortsystem

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Kommentare


Mylok
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Wertung:
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Zwar war ich nie ein großer Fan von Bugs Bunny & Co, dieses Spiel hatte ich aber sofort in mein Herz geschlossen! Die netten Figuren, die ansprechenden Levels und natürlich nicht zuletzt das Spielprinzip begeistern mich heute genauso wie noch vor einigen Jahren. Zwar ist der Titel keiner der Sorte denn man wochenlang zocken kann, da die 28 Levels recht schnell erledigt sind. Ich grabe ihn aber dennoch immer wieder aus, weil er mir einfach Spaß macht!