29. November 2006, Mylok
Mit einer der ersten großen Erfolge für Nintendo war der Automat Donkey Kong. 1981 kam das Gerät in die Spielhallen und begeisterte sofort nahezu jedermann, der sich an ihn heran wagte! Kein Wunder also, dass die beiden Hauptfiguren von damals schon bald einen unvergleichlichen Siegeszug starteten. Mit dem Ergebnis, dass heutzutage nahezu jedermann mit Videospielen zumindest den Namen Mario verbindet. Doch auch der kräftige Donkey Kong spielte mittlerweile in mehreren Spielen einige grandiose Rollen, ein Titel mit beiden Charakteren muss daher einfach genial sein! Oder vielleicht doch nicht..?

Um sofort die Frage zu beantworten: ja, das Spiel ist genial! Es hat zwar so wie jeder Titel ein paar Macken, doch diese trüben den Spielspaß nur minimal. Kommen wir zunächst zum Hintergrund von Donkey Kong. Unserem tapferen Helden Mario wurde mal wieder seine Liebste entführt. Doch diesmal nicht von dem Standard-Oberbösewicht Bowser, sondern dem Gorilla Donkey Kong. Betrachtet man aber das Objekt der Begierde etwas näher, so wird einem geneigten Videospieler sofort klar wieso hier der Affe zugeschlagen hat! Denn Marios bestes Stück war damals noch nicht Peach, sondern die hübsche Pauline (die der Prinzessin aber recht ähnlich sieht).

Der Auftrag ist somit klar: die Dame aus den haarigen Klauen des bösen Donkey Kong befreien! Doch das gestaltet sich alles andere als einfach! Waren es im Automatenoriginal noch gerade mal mickrige 4 Levels, so muss sich Mario in der Game Boy Version doch nicht weniger als 100 Abschnitte kämpfen! Die 4 Ur-Level dienen hier vielmehr nur als Auftakt! Eigentlich aber auch kein Wunder das die Reise sich derart umfangreich gestaltet, schließlich jagt man dem Affen über den halben Globus. Beginnend in einer Großstadt (Big-City), folgt ihr dem Bananenfan durch dichten Wald, checkt auf einem Schiff ein, besteigt ein Flugzeug, kämpft euch durch die Wüste, Dschungel, einen Eisberg…und steht am Ende vor seinem gigantischen Turm. Die verschiedenen Bereiche haben jeweils eine unterschiedliche Anzahl an Leveln zu bieten. Je nach Umgebung ändern sich natürlich auch die Gegner und die Umstände, unter denen ihr einen Abschnitt meistern müsst. Wer auf den Tragflächen eines Flugzeugs herum turnt, muss sich nicht wundern, daas ein kräftiger Wind geht…

Mario ist zwar von Haus aus schon ein agiles Kerlchen, doch für diese Rettungsaktion hat er sich noch ein paar Sprünge angeeignet. Neben einem Handstandsprung gibt es noch zwei weitere Manöver mit denen ihr euch auf höhere Ebenen hieven könnt. Sollte aber auch das nicht weiterhelfen, nutzt ihr geschickt die Umgebung aus oder greift auf eines der Items zurück die ihr in den Levels findet. Das können beispielsweise frei platzierbare Leitern und Böden sein oder einfach ein Hammer mit dem ihr unter den Gegnern mal richtig aufräumt. Marios Spezialfähigkeit – der kräftige Sprung auf den Kopf eines Feindes – zieht in diesem Spiel nämlich nicht! Vielmehr ist jeder Abschnitt eine eigene Rätsel- und Geschicklichkeitsprüfung für euch.

Im Normalfall könnt ihr nämlich nicht ohne weiteres zum Ausgang marschieren. Daran hindert euch schon mal in jedem Fall der Umstand, das Donkey Kong vor euch die Tür zum nächsten Level hinter sich zu gesperrt hat. Ihr müsst also erstmal den Schlüssel besorgen und auch zum Tor bringen. Lasst ihr den Türöffner nämlich einige Sekunden frei liegen, so wandert er automatisch wieder zurück zu seinem Ausgangspunkt. Auch könnt ihr bei weitem nicht mehr so hoch springen wenn ihr das gute Stück herumschleppt. Hier sind also in fast jedem Level eure Gehirnzellen gefragt.

Und damit die Jump’n Run Freunde auch auf ihre Kosten kommen, hat Nintendo noch eine gehörige Portion davon in das Spiel gepackt. Um die gestellten Aufgaben zu meistern bedarf es nämlich ebenfalls jeder Menge Geschick. Knappe Sprünge und ein paar enge Zeitfenster halten euch auf Trab! Mario selbst trägt auch noch seinen Teil dazu bei, dass es euch nicht zu leicht gemacht wird. Denn die Sprungkraft des Super-Klempners orientiert sich ebenfalls am Arcade-Klassiker, und nicht an den Super Mario-Jump n’Runs. Stürze von hohe gelegenen Plattformen enden nicht selten mit einem kurzen KO Mario’s oder gar einem Lebensverlust.

Da ist es besonders angenehm, dass ihr im Grunde nie einen Mangel an Leben verspüren werdet. Ab und zu liegen welche in den Levels herum, die Masse macht ihr aber am Ende eines Donkey Kong Fights. Denn immer nach vier Abschnitten stellt sich der Affe euch zum Duell gegenüber! Habt ihr ihn bezwungen wird die Zeit die euch bis dahin in den Levels übrig geblieben ist in Leben umgerechnet. Zudem dürft ihr dann wieder abspeichern. Wer möchte kann auch in jedem Abschnitt drei Gegenstände von Pauline sammeln und verdient sich damit danach ein kleines Bonusspiel. Dort lässt sich dann am Einarmigen Banditen nochmal das ein oder andere Leben raus schlagen.

Kommen wir zu den äußeren Werten des Spiels. Auch hier merkt man schnell, dass man es mit einem Nintendo-eigenen Produkt zu tun hat. Alle Figuren sind witzig animiert und sehen hervorragend aus. Die Hintergründe sind dezent gezeichnet, was aber sehr wichtig ist um relevante Objekte von unwichtigem zu unterscheiden. Ein ganz besonderer Genuss ist die spezielle Super Game Boy Unterstützung! Als erstes Spiel mit SGB-Fähigkeiten legte man hierauf besonders wert. Hier bekommt ihr ein tolles Hintergrundbild (einen DK-Automaten) sowie farblich schick angepasste Level! Hier wurde wirklich viel Liebe und Sorgfalt hineingesteckt! Auf eure Ohren gibt es natürlich aus was, und zwar eingängige Melodien und spritzige Sounds.

Donkey Kong ist eine hervorragende Mixtur aus klassischen Jump n’Run-Elementen und zahlreichen kniffligen Strategie- und Puzzle-Einlagen, welche euch an einigen Stellen einiges an Hirnschmalz abverlangt. Das Leveldesign ist präsentiert sich stellenweise als äusserst genial, hier merkt man wieder den Meister Miyamoto heraus, welcher ebenfalls an dem Titel mitgewirkt hat. So bietet euch das Spiel einen angenehm ansteigenden Schwierigkeitsgrad ohne wirklich jemals unfair zu werden. Zudem könnt ihr bequem auf drei verschiedenen Speicherplätzen euer Voranschreiten absichern. Bleibt nur noch zu sagen: Seht euch Donkey Kong auf jeden Fall an, wenn möglich dann noch auf einem Super Game Boy! Ein Pflichtkauf für jeden Game Boy-Zocker!

Wertung

9/10

Genre: Jump n’Run/Strategie
Spieler: 1
Entwickler: Pax Softnica, Nintendo EAD
Publisher: Nintendo
Erscheinungsjahr: 1994
Schwierigkeitsgrad: ansteigend
Bemerkung: Batteriespeicher; SGB-Unterstützung

Mylok
Wertung:

Bravo! Bravo! Bravo! Das ist mal wieder ein Glanzstück, welches ganz dem Superklempner Mario würdig ist! Fang dieses Spiel an und legt es nicht mehr zur Seite bis ihr dem Affen gezeigt habt, dass man so nicht mit Damen umspringt! (Hat ja bei King Kong auch schon Ärger nach sich gezogen…) Dieses Spiel ist wirklich ein Genuss und mit dem Super Game Boy noch mehr als in der Hosentasche!

Seppatoni
Wertung:

Was Miyamoto uns 1994 auf dem Game Boy beschert hat, ist schlichtweg grandios. Hundert Levels voller kniffliger Hüpfpassagen und knackigen Kopfnüssen, gepaart mit einer klasse Präsentation und perfekter Steuerung – was will man mehr? Für mich einer der absolut besten Handheld-Titel überhaupt. Leider konnten mich die Nachfolger auf GBA und DS nicht annähernd so begeistern wie das Original. Wie wär’s mal mit ‘nem Remake?

Dani
Wertung:

Erstklassig! Massenhaft Levels, spannendes Design und ein mitunter recht knackiger Knobelspaß: was will man mehr? Hinzu kommt noch die liebevolle Grafik und der witzige Sound, der sich bis heute in mein Hirn gebrannt hat. Donkey Kong ist definitiv einer der besten Titel für den Game Boy und ein Paradebeispiel für eine gute Super Game Boy Umsetzung, was bei vielen folgenden Games nicht Standart sein sollte. Unser rotmütziger Protagonist sah auf Nintendos Kleinsten übrigens nie besser aus!

joker1000
Wertung:

Neben den Hüpfspielen auf dem Super Nintendo und der Wii stellt dieser Ableger auf dem Game Boy immer noch das beste Spiel der Donkey Kong-Reihe dar. Dies liegt vor allem daran, dass das Spiel sehr umfangreich ist, einen angenehm und nie unfairen währenden Schwierigkeitsgrad besitzt, abwechslungsreiche Welten hat und einen perfekt passenden Soundtrack bietet, tun ihr übriges zum gelungenen Gesamtpaket.