Donkey Kong Land

11. Oktober 2005, Seppatoni
Gross war das erstaunen, als RARE und Nintendo bekannt gaben, dass man den Mega-Hit Donkey Kong Country (SNES) auch für den Game Boy umsetzen wolle, sorgte der Titel doch bereits auf dem 16-Bitter dank der grandiosen Rendergrafik für Furore. Doch zweifelte man vielerorts nicht unberechtigt, ob die Umsetzung aufgrund der schwachen Technik des Handhelds überhaupt gut gehen konnte. Sehen wir uns mal an, was dabei rauskam.

Die Story ist mit der des grossen Vorbildes identisch. King K. Rool hat Donkey Kong’s Bananenvorrat geplündert, der krawattentragende Gorilla macht sich daraufhin mit seinem Kumpel Diddy Kong auf den Weg, die gelben Früchte von Rool und seinen Kremlins zurückzuholen.

Gesteuert wird immer nur einer der Protagonisten, mit Druck auf Select kann zwischen den beiden Affen gewechselt werden. In einigen Situationen erweist sich dies durchaus als sinnvoll, unterscheiden sich die beiden doch in bestimmten Punkten. So ist Donkey zwar äusserst kräftig, ist aber dafür nicht so wendig wie der kleine Diddy. Dieser schwächelt hingegen wieder, wenn es darum geht, Gegner aus dem Weg zu räumen. Wird ein Affe von einem Gegner getroffen, so wird fortan mit dem anderen weitergespielt. Eingesperrt in ein DK-Fass taucht der verlorengegangene Held jedoch wieder auf und lässt sich durch ein gezieltes Zerbersten des Fasses befreien.

Überhaupt haben sich im Vergleich zum SNES-Vorbild noch einige weitere Bösewichte hinzugesonnen. So warten neben bekannten Kremlins wie dem muskelbepackten Krusha oder den fiesen Insekten Zingern beispielsweise fliegende Schweine oder rotierende Oktopusse auf die Affenbande. Doch nicht nur bei den Gegnern, auch beim Leveldesign geht Donkeys Game Boy-Abenteuer neue Wege im Vergleich zum grossen Bruder. Zwar kennt man die Dschungel-, Höhlen- und Unterwasserwelten schon vom 16-Bitter, wenngleich diese inhaltlich völlig verschieden sind, aber die kniffligen Stages auf dem Schiff, in versunkenen Städten, im Himmel sind gänzlich neu, ja sogar in eine baustellenreiche Grosstadt führt die Bananenjagd.

Die gelben Früchte erweisen sich im Verlauf des Abenteuers als äusserst hilfreich, so markieren sie nicht nur den Weg durch die Stage, sondern schenken euch auch für 100 gesammelte Exemplare ein Extraleben. Selbiges macht übrigens auch ein Ballon mit Donkey Kongs Antlitz. Weiters gibt es auch Münzen zu finden, welche in speziellen Bonusräumen eingesetzt werden können, um massig Extraleben einzusacken. In einigen Levels lassen sich gar Bomben finden. Mit Hilfe der Sprengkörper können auf der Weltkarte Steinbrocken aus dem Weg geräumt und so neue Wege begangen werden. Zu guter Letzt gibt es auch noch die vier Buchstaben des Wortes „Kong“ zu finden. Diese werden benötigt um den Spielstand am Ende eines Levels zu sichern. Werden nicht alle eingesammelt, so wird auch nicht gespeichert.

Neben zahllosen Fässern, die in den Welten als kanonenartige Transportmittel dienen, finden sich auch zahlreiche, teils gut versteckte, Holzgefässe, welche Donkey und Diddy in Bonusräume verfrachten. Auch versteckte Höhlen oder emporsteigende Seile bringen die beiden Primaten in bananenreiche Abschnitte.

In den zahlreichen Welten warten – verpackt in Enge Holzkisten – auch tierische Freunde auf die Affencrew. Rambi das Nashorn räumt nicht nur alles aus dem Weg, was sich ihm in den Weg stellt, sondern er rammt auch versteckte Höhlen Eingänge frei. Ebenfalls mit an Bord ist der Vogelstrauss Expresso, der nicht nur schnell ist, sondern auch durch die Luft gleiten kann.

Aus grafischer Sicht sind die Animationen der Figuren absolut beeindruckend, auch die Hintergründe sehen erstklassig aus – wäre da nur nicht das Problem mit den 4 Graustufen. So verschmelzen Figuren und Hintergrund nur allzu oft und machen einzelne Elemente nur schwer erkennbar. Auch ist der Bildschirmausschnitt etwas gar gross geraten, dass man häufig ins Unbekannte springen muss. Die technischen Grenzen des Game Boys werden hier leider deutlich aufgezeigt.

Als durchwegs gelungen darf dafür der Soundtrack bezeichnet werden. Klasse komponierte Stücke begleiten euch durch das ganze Spiel und regen schon mal zum mitsummen an. Auch die Soundeffekte können sich durchaus hören lassen, etwas mehr hätten aber nicht geschadet. So gibt es beispielsweise kein Jingle, wenn ein Leben verloren geht, lediglich ein kurzes Brummen untermalt die Szene.

Vom Gameplay her gibt es – abgesehen von den grafischen Problemen – keinen Grund zur Beschwerde. Die Affenbande steuert sich ausgezeichnet und das grandiose Leveldesign motiviert enorm und steht dem grossen Vorbild in nichts nach. Auch der Umfang mit 4 grossen Welten sorgt für langanhaltenden Dauerspass, und bis man sämtliche Bonusräume gefunden und die 100% erreicht hat, vergeht schon einige Zeit.

Donkey Kong Land ist ein hervorragendes Jump n’Run, vom Leveldesign her das beste Spiel der DKL-Serie, das leider an den technischen Möglichkeiten des Game Boy scheitert. Die Darstellung überlastet und lässt Frust aufkommen, weniger kann manchmal eben auch mehr sein. Auch das Speichersystem lässt einiges zu wünschen übrig. Nichtsdestotrotz erhalten Jump n’Run- und Gorilla-Freunde einen ausgezeichneten Genre-Vertreter, dem jedoch das technische Manko den Sprung in die Spitzenklasse verwehrt.

 

Wertung

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8/10

test_donkeykongland_boxGenre: Jump n’Run
Spieler: 1
Entwickler: RARE
Publisher: Nintendo
Erscheinungsjahr: 199
Schwierigkeitsgrad: ansteigend
Bemerkung: Batteriespeicher; SGB-Unterstützung

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Kommentare


Seppatoni
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Donkey Kong Land hat sich damals mein Bruder als erstes GB-Spiel gekauft, auch ich hab dann ordentlich mitgezockt. Am Leveldesign und am Umfang gibt es wirklich nichts auszusetzen, beides ist äusserst positiv aufgefallen, allerdings leidet das Spiel an der Unübersichtlichkeit durch die “zu gut gemeinte” Grafik. Wer sich aber mit einigen undurchsichtigen Stellen abfinden kann, den erwartet ein grandioser Jump n’Run-Spass, der einige Zeit an den GB fesselt.


Dani
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Zu einer Zeit als ich noch kein SNES in der Bude stehen hatte, war das kleine Pendant von Donkey Kong Country für den Game Boy natürlich ein Must Have. Im Nachhinein ist Donkey Kong Land aber nur eine eher mittelmäßige Alternative zur 32 Bit Grafiksensation, die mit nervigen Soundeffekten (z.B. wenn man auf einen Gegner hüpft), verwaschenen Grafiken und einem nicht immer guten Leveldesign (z.B. die Wolkenlevels) nicht so viel Spaß machte wie man erwartete. Zum Glück hat der Nachfolger dann doch noch wie eine Bombe eingeschlagen.


joker1000
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Diesem Spiel merkt man es deutlich an, dass Rare die Portierung vom Super Nintendo auf den Game Boy nicht so ganz gelungen ist. Vor allem grafisch ist das Spiel mit den zahlreichen Gegnern, Objekten etc. komplett überfordert. Außerdem können die Kongs auf Grund der eintönige Hintergrunde und schlechter Animationen nicht immer genau erkennt werden. Dennoch sollte man dem Spiel eine Chance geben, da es einen dennoch guten Vertreter des Genres auf dem Handheld darstellt.

 

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