Kid Dracula

25. August 2005, Seppatoni
Normalerweise denkt jeder Nintendo-Fan beim Begriff Dracula sofort an die Castlevania-Serie aus dem Hause Konami. Und genau diese Firma brachte 1993 ein Jump n’Run namens Kid Dracula für Nintendos Kleinsten heraus. Ob das Spiel an Marios Thron rütteln kann?

Das Reich von Kid Dracula wird von einem Bösewicht namens Garamoth bedroht. Der Junior-Vampir macht sich sogleich auf, um dem Bösewichten einen gehörigen Tritt in den Allerwertesten zu verpassen. Dummerweise hat er nahezu all seine magischen Sprüche verlernt. Lediglich der Zauberspruch „BAT“ ist ihm noch im Gedächtnis geblieben. Mit dessen Hilfe kann er sich auch für eine begrenzte Zeit in eine Fledermaus verwandeln und durch die Luft flattern. Mit dem Abschliessen eines Levels kehrt auch die Erinnerung Kid Draculas an die Zaubersprüche zurück. Nach einer kurzen Sequenz erhält er jeweils eine neue Fähigkeit, welche auf seiner weiteren Reise äusserst gut gebraucht werden kann.

Diese führt ihn durch Schlösser, Wälder, in ein Piratenschiff und sogar auf eine wilde Achterbahnfahrt. Das Leveldesign überzeugt auf ganzer Linie. Neben fetzigen Levels wie die Röhre oder die genannte Achterbahn, warten beispielsweise auch kleine Rätsel auf den Spieler. Langeweile wird mit Sicherheit keine aufkommen. Die Gegner, welche in den Welten auf Kids Erscheinen warten, könnten ausgefallener nicht sein. Von einem ausflippenden Frankenstein, über ein wildes, eierlegendes Hühnchen bis hin zu einem altersschwachen Geist gibt’s alles zu sehen. Im Charakterdesign hat sich Konami wirklich einiges einfallen lassen.

Nicht anders sieht’s mit den Bonusspielen während einem Levelwechsel aus. Die in den Levels durch besiegte Gegner erhaltenen Münzen dienen hier als Einsatz. Neben dem roulette-artigen Münzspiel überzeugen vor allem die 4-Spiele, in welchem es um 1Ups geht: Fledermausfangen, auf einem Sprungstock Ballone zerplatzen, einen Piraten in einem Fass mit Schwertern durchbohren und die allseits beliebte transsilvanische Variante des Scheren, Stein, Papiers.

Grafisch macht das Spiel einiges her. Zwar sind die Hintergründe meist relativ schlicht gehalten, aber die teilweise riesigen Gegner und deren brillante Animationen lassen dies mehr als nur vergessen. Noch besser sieht es beim Sound aus: Prachtvolle, teilweise an Castlevania angelehnte Musikstücke entlocken dem Game Boy nie für möglich gehaltene, akustische Untermalung. Kaum ein anderes Spiel kann in diesem Bereich mit Kid Dracula mithalten.

Auch von Gameplay her gibt es nicht das geringste zu meckern. Ausgefeiltes und sehr abwechslungsreiches Leveldesign und eine famose Steuerung lassen den Spieler Freudensprünge vollbringen. Bei den witzigen Zwischensequenzen und den abgefahrenen Gegner bleibt kein Auge trocken. Der Umfang hält sich mit 8 relativ grossen Welten in Grenzen, aber reicht auf jeden Fall aus, um für ein paar unterhaltsame Stunden zu sorgen..

Mit Kid Dracula hat es Konami geschafft, ein Spiel zu entwickeln, welches sich auf keinen Fall vor Nintendos Vorzeige Jump n’Runnern Mario und Wario zu verstecken braucht, sondern sogar etwas an deren Stuhl rüttelt. Wer auf Jump n’Runs steht, oder auch nur einen Game Boy besitzt, der sollte unbedingt mal nach diesem, leider zu unrecht, relativ unbekannten Spiel Ausschau halten. Es lohnt sich!

Wertung

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8,5/10

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Genre: Jump n’Run
Spieler: 1
Entwickler: Konami
Publisher: Konami
Erscheinungsjahr: 1993
Schwierigkeitsgrad: mittel

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Kommentare


Seppatoni
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Wertung:
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Im Magazin Play Time las ich in einem Preview zum ersten mal von diesem Titel. Durch mein gewecktes Interesse liess ich mir das Spiel dann auch zu Weihnachten schenken und wurde nicht enttäuscht. Grandioses Gameplay, witzige Anspielungen auf die Castlevania-Serie, erstklassige Grafik und vor allem ein hammermässiger Soundtrack machen den Titel zu einem meiner All-Time-Favorites auf dem Game Boy.