Pac-Man

7. Januar 2006, Seppatoni
Im Jahre 1980 hatte ein junger Angestellter bei Namco namens Moru Iwatan eine Idee, die ein neues Kapitel in der Geschichte einer noch jungen Branche schreiben sollte. Schon lange wollte er frischen Wind in den Videospielmarkt bringen, der zu der Zeit von Weltraum-Shootern geradezu überflutet wurde. Es geschah während eines Pizzaessens, als er sich ein Stück aus dem belegten Teigfladen herausschnitt. Die Pizza sah für ihn nun aus wie ein Kopf, der den Mund geöffnet hat. Sofort kam ihm eine neue Idee für einen Arcade-Automaten und inspiriert vom japanischen Volkshelden „Paku“, der für seinen Appetit bekannt war, schuf er einen neuen Helden: Puck-Man war geboren. Für die USA wurde die Hauptfigur allerdings auf Pac-Man umgetauft, da der ursprüngliche Name zu sehr an das schmutzige Wort mit F erinnerte. Der Automat wurde weltweit ein Riesenerfolg und die Branche hatte mit Pac-Man den ersten Videospiel-Helden der Geschichte. Der Erfolg in den Spielhallen zog auch Umsetzungen für diverse Videospielsysteme mit sich. Auch der Game Boy wurde mit einer solchen bedacht.

Inhaltlich hält sich das Spiel ganz an die Arcade-Vorlage. Der Spieler hat die Aufgabe, Pac-Man durch ein Labyrinth zu steuern und dabei alle Drops aufzuessen. Erschwert wird dieses Unterfangen durch die 4 Geister Blinky, Pinky, Inky und Clyde, welche den gelben Helden kreuz und quer durch den Irrgarten verfolgen. Wird die Hauptfigur von einem der Jäger erwischt, so verliert er eines der insgesamt 4 Leben. Glücklicherweise gibt es auf beiden Seiten im Labyrinth Tunnel, welche ihn auf die jeweils gegenüberliegende Seite befördern können und ihm auf diese Weise die Flucht vor den Bösewichten ermöglichen. Mampft Pac-Man einen großen Drop, wird der Jäger zum Gejagten: Die Geister wechseln für kurze Zeit ihre Farben, werden langsam und stellen für Pac-Man nun nicht mehr als eine kleine Zwischenmahlzeit dar. Allerdings ändert sich das Spiel sofort wieder, sobald ihre Überreste den Unterschlupf der Geister in der Mitte des Spielfeldes erreicht haben. Zwischendurch tauchen jeweils auch verschiedene Appetithäppchen wie Erdbeeren oder Äpfel auf, welche das Punktekonto in die Höhe treiben. Wird ein bestimmter Punktestand erreicht, wird Pac-Man mit einem Extraleben belohnt, sammeln lohnt sich also. Umso weiter man im Spiel vordringt, desto schwieriger wird es, den immer geschickter agierenden Geistern auszuweichen und dabei Drops zu mampfen. Auch die Spielgeschwindigkeit nimmt mit dem Fortschreiten stetig zu. Zur Auflockerung gibt es alle paar Levels eine kleine, witzige Zwischenszene mit Pac-Man und den 4 Geistern zu sehen.

Die Grafik wurde vom Automaten ohne grosse Änderungen übernommen und an die 4 Graustufen angepasst. Leider sieht man immer nur einen Teil des Spielfeldes, worunter teils die Übersicht etwas abhanden kommt und man so manches mal von einem Geist überrascht wird, immerhin sind dafür die Figuren etwas detaillierter. Auch der Sound bringt den Handheld nicht gerade an die Grenzen des Machbaren. Die bekannten und mittlerweile fast schon kultigen Soundeffekte und Jingles der Arcade-Vorlage wurden ebenfalls nahezu 1:1 übernommen und sorgen für das nötige Pac-Man Ambiente. Das heißt aber nicht, dass das andauernde Piepsen nicht mit der Zeit auf die Nerven gehen kann.

Das mittlerweile etwas angestaubte Gameplay richtet sich vor allem an Spieler, welche schon damals ihre ganzen Ersparnisse in den Pac-Man Automaten reingestopft haben. Um auch andere Spieler für längere Zeit bei der Stange zu halten, fehlt einfach die Abwechslung. Ständig das gleiche Labyrinth und ständig das selbe Spielprinzip, da gibt es doch eindeutig bessere Alternativen. Immerhin kann man via Linkkabel zu zweit auf Punktejagd gehen. Nichts desto trotz kann man dem Titel ein gewisses, kurzes Suchtpotenzial nicht absprechen, denn hat man einmal richtig angefangen, kommt man nur schwer wieder davon weg.

Alte Pac-Man Fans werden dank der originalgetreuen Umsetzung sicherlich ihre Freude an dem Spiel haben und einige nostalgische Stunden damit verbringen. Allen anderen bietet der Titel ein nettes Spielchen, das man zwischendurch immer mal wieder in den Game Boy schiebt, aber mangels Abwechslung nicht für längere Zeit begeistern kann.

Wertung

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6/10

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Genre: Geschicklichkeit
Spieler: 1-2
Entwickler: Namco
Publisher: Namco
Erscheinungsjahr: 1991
Schwierigkeitsgrad: ansteigend

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Kommentare


Seppatoni
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Wertung:
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Das erste mal hab ich Pac-Man auf einem Automaten Mitte der 90er Jahre in Italien gespielt. Die eine Runde war ganz nett, danach widmete ich mich aber wieder dem Street Fighter II Automaten gleich nebenan. 😉 Auch auf dem Game Boy kann das simple Spielprinzip überzeugen, durch die eingeschränkte Sicht hingegen wird der Spielspass aber leicht getrübt. Für zwischendruch aber reichts alleweil.